Mittwoch, 3. September 2014
Orientierung ohne Orientierung
Dienstag, zweiter Tag der Orientierungswoche. Für die Engineering Fakultät war heute kein Programm vorgesehen. In der Uni, die by the way nur 5 Gehminuten von meinem Wohnheim entfernt ist. (Die meisten Studenten wohnen on-campus), bin ich in eine Gruppe Austauschstudenten gelaufen, die gerade mit einem Mentor Richtung Einkaufsmal aufgebrochen ist. Diese befindet sich mit dem Bus etwa 20 Minuten entfernt und bietet alles was das Herz begehrt.

Trotzdem gestaltet es sich hier etwas schwierig eine SIM-Karte für mein Tablet zu bekommen, da viele Anbieter eine kanadische Id verlangen. Das kann sein ein Führerschein, oder eine Kreditkarte, oder ähnliches. Da ich keins von all dem habe werde ich jetzt die Tage versuchen eine Prepaid-Karte zu bekommen, wo man einfach direkt in Bar bezahlen kann. Mal sehen ob das besser klappt, es bleibt spannend.

Nachmittags sind wir wieder mit dem Bus zu einem Walmart gefahren um Lebensmittel und andere Dinge einzukaufen. Dort kann man wirklich alles kaufen! Ich hatte aber das Gefühl, dass essen hier teuere ist als in Deutschland, aber vor allem das frische, wie Obst und Gemüse. In unserer Gemeinschaftsküche haben wir dann auch gleich einen weiteren Bewohner unseres Stockwerkes kennengelernt, der uns Fisch gebraten hat. Wir haben ihm dafür verraten, wie das geht. :)

Abends ging es dann mit Kennenlernspielen vom Wohnheim und einem Besuch im Irish Pub weiter, was den Abend ganz gut abgerundet hat.



Mein erster Tag in Waterloo
Heute war der erste Tag der Orientierungswoche an der Universität von Waterloo. Den Vormittag habe ich verpasst, da mein Flug erst um 2 in Tortonto angekommen ist. Dann musste ich auch noch mit dem Airport Transfer nach Waterloo fahren, wodurch ich erst um kurz nach vier dort war.

Lustiger Transportwagen am Flughafen in Washington.

Der verpflichtende Teil fing allerdings schon um vier an. Ich also mega abgehetzt in einen unglaublich großen Campus, ohne zu wissen wo ich eigentlich hin muss. Obwohl die eigentlichen Vorlesungen erst in einer Woche beginnen, war schon erstaunlich viel los. Denn die Uni veranstaltet für die first year students eine Orientierungswoche mit allerlei Aktivitäten. Nach einigen Informationsveranstalltungen wurden wir alle in der großen Turnhalle versammelt, wo wir einen Warrior-Empfang bekamen. Jeder der in Waterloo studiert ist ein Warrior. Dementsprechend gibt es verschiedene Parolen die gerufen und gegrölt werden. Wie zum Beispiel : " Who is this in the Waterloo dschungle, I can hear the warrior rumble" oder so ähnlich. Ein andere war "I, I belive, I belive that, I belive that we, I belive that we will win!" Die ganze Turnhallt hallt wieder von den Rufen der Studenten. Dann hat der Direktor der Uni eine Rede gehalten, und zum Ausdruck gebracht, dass er stolz auf alle ist, dass sie es bis hier hin geschafft haben und an einer der besten Universitäten Kanadas studieren können. Auch das war sehr auf Stolz und Gewinnergeist ausgelet, wenn er den First years das Versprechen abnahm, nach jedem Rückschlag weiterzumachen und das Studium auf keinen Fall abzubrechen. Als Ehrengast war die zweifache kanadische Olympiasiegerin im Zweierbob eingeladen. Sie gewann einmal in Vancouver und einmal in Sotschi. Ihren Bachelor hat sie in Waterloo gemacht und deshalb ein bisschen aus ihrer Studienzeit erzählt. Aber der Hauptpunkt ihrer Rede lag natürlich auch auf der Willenskraft und Durchhaltevermögen. So in eine Hochstimmung versetzt und mit viel Gemeinschaftsgefühl ausgerüstet durften wir alle die Turnhalle verlassen und wurden draußen von einer sehr langen Reihe älterer Studenten in Empfang genommen denen wir alle ein High Five gaben. Weiter ging es auf einer großen Wiese auf der eine Art Animation stattfand. Wieder mit vielen Parolen rufen aber auch Kennenlernspielen. Man stelle sich eine Menge von geschätzt 500 Leuten vor, die Kennenlernspiele macht. But it was fun. Die gesamte Stimmung am ersten Tag an der Uni war einfach überwältigend. Verglichen mit Deutschland wird man so viel besser aufgenommen. Zu Hause gab es allenfalls einen Vorkurs, und sonst ging man halt am ersten Unitag in die erste Vorlesung. Hier gibt es von Anfang an eine Gemeinschaft und Zusammenhalt, sowie eine ganze Woche Veranstaltungen um Leute, Uni und Umgebung kennen zu lernen.



Zwischendrin habe ich es dann noch geschafft mein Zimmer zu beziehen. Das Studentenwohnheim in dem ich bin besteht aus vier Häusern, mit jeweils 3 Stockwerken mit jeweils 4 Units. Jedes Stockwerk teilt sich eine große Gemeinschaftsküche. Eine Unit wiederum besteht aus mehreren Doppel- und Einzelzimmern, die sich ein Bad und eine Toilette teilen. Mein Zimmer ist ein Doppelzimmer mit Desirée. Sie kommt auch aus Deutschland und studiert dort dual Maschinenbau.