Mittwoch, 22. Oktober 2014
Thanksgiving
Wie man einen Truthahn auftaut:
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kann man den gefrorenen Hahn drei bis vier Tage vor der Zubereitung in den Kühlschrank legen und ihn so langsam auftauen lassen. Oder aber man entscheidet sich für die schnellere, aber aufwändigere Methode und legt den Vogel in einen großen Topf voll Wasser. Dieses muss jede halbe Stunde ausgetauscht werden und man rechnet eine Stunde pro Kilo Fleisch. Entweder wir haben uns verrechnet, oder diese Angabe ist nicht ganz korrekt. Denn als wir in den Truthahn hineinfassten war er innen noch gefroren. Deshalb hat es ein bisschen gedauert, bis wir bemerkten, dass innen drin noch der Hals des Tieres war, den wir zuerst für einfach noch gefrorenes Fleisch gehalten haben. Auch die Tüte mit den Innereien haben wir irgendwie nicht gefunden und so wurde sie mitgebacken und beim Aufschneiden dann gefunden.

Wie man einen Truthahn zubereitet:
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Prep Time: 15 Minutes
Cook Time: 3 Hours 30 Minutes
Ready In: 4 Hours 15 Minutes
Servings: 16

INGREDIENTS
1 (12 pound) whole turkey
3/4 cup olive oil
2 tablespoons garlic powder
2 teaspoons dried basil
1 teaspoon ground sage
1 teaspoon salt
1/2 teaspoon black pepper
2 cups water

DIRECTIONS
1. Preheat oven to 325 degrees F (165 degrees C). Clean turkey (discard giblets and
organs), and place in a roasting pan with a lid.
2. In a small bowl, combine olive oil, garlic powder, dried basil, ground sage, salt, and
black pepper. Using a basting brush, apply the mixture to the outside of the
uncooked turkey. Pour water into the bottom of the roasting pan, and cover.
3. Bake for 3 to 3 1/2 hours, or until the internal temperature of the thickest part of the
thigh measures 180 degrees F (82 degrees C). Remove bird from oven, and allow to
stand for about 30 minutes before carving.
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Dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, dass als Zubereitungszeit 15 Minuten angegeben waren. Das trifft zwar auf dieses Rezept durchaus zu, aber nicht auf unsere Kochkünste. Vor allem wenn man sich nicht so ganz sicher ist, wie den durchaus nicht leichten Vogel waschen soll. So trugen wir ihn wohl mehrmals zwischen Tisch und Spülbecken hin und her.

Waschen eines Truthahns

Wie man einen Truthahn füllt:

Das eigentliche Füllen ist dann auch wieder gar nicht so einfach, denn wir hatten ein bisschen zu viel und so mussten wir, wie der englische Name "Stuffing" impliziert, ein bisschen stopfen.

Füllung für den Hahn

Die Kochgruppe (alle anderen kamen später) Marie, Richard und Desi

Fertig um in den Ofen zu wandern

Fertig um gegessen zu werden
Zusätzlich zu dem Truthahn gab es dann noch Süßkartoffelmuß, dass die zwei Finnen gemacht haben, Mexikan Salad von Richard, Maiskolben und Apfelzimtkuchen von Marie gemacht.

Essen auf dem Teller
Von diesem Teller habe ich wohl zwei verdrückt und alle anderen genauso viel. Insgesamt haben wir fast alles von dem Braten aufgegessen und nur noch ein bisschen Muß übrig gehabt. Dafür haben wir aber auch um 4 Uhr angefangen zu kochen und um halb 10 dann den ersten Bissen genommen.
Die lange Wartezeit zwischendrin haben wir in geselliger Runde mit englischen Wortratespielen verbracht.

Die Essensgesellschaft

Alles in allem ein super schöner Tag! Und ich kann die Aussage einer Kanadierin bestätigen. Stuffing is the best of the whole dinner.



Oktoberfest - die erste, zweite und dritte
Funfact des Tages: Kitchener hieß früher mal Berlin und hat eine sehr aktive deutsche Community. Deshalb gibt es hier auch ein Oktoberfest, was wie der Name schon sagt auch im Oktober stattfindet. Also nach dem Original. Das Oktoberfest in Kitchener ist das zweit größte der Welt, kann aber dennoch nicht im geringsten damit verglichen werden.

von Desi geflochtener Zopf
Hier sind die verschieden Zelte/Häuser über den ganzen Ort verteilt und man kauft sich für einen bestimmten Abend in einem bestimmten Zelt ein Ticket. Für Freitag den 11. Oktober hatten wir Karten für das Schwabenhaus. Leider war es eines der kleineren Zelte, sodass nur wenig los war. Zudem gab es nur gebrannte Erdnüsse statt Mandeln, kanadisches Bier und keine Bierbänke sondern Stühle.

Auf dem Weg zum Oktoberfest
Trotzdem haben wir uns ganz gut amüsiert. Und so kamen die deutschen Jungs in unserer Runde auf die Idee auf die Bühne zu gehen und das Donaulied zu singen. Was sie dann auch gleich taten. Unsere Gruppe fand es herrlich, bei den übrigen Gästen, die das Lied wohl nicht kannten und kein Deutsch verstehen, wohl eher nicht so. Und so verließen wir nach einiger Zeit und einigen Bier das Zelt um in eine Bar in Uptown weiterzuziehen.

Ein bisschen Deutsch können sie doch!
Dort durften wir dann Bekanntschaft mit den Türstehern sowie der Polizei machen. Und das kam so: David, ein Bekannter eines Exchangestudenten aus Deutschland, der ein Praktikum in Detroit macht und zu Besuch war, zog aus lauter guter Laune den Feueralarm. Daraufhin sahen wir nur noch eine Menge schwarz gekleideter Security-Leute Richtung Eingang laufen und jeden der zugab mit ihm befreundet zu sein vor die Tür verwies. Nach einiger Zeit und vielen Androhungen von 1000 Dollar Strafe, kam dann die Polizei, der eine Geschichte von einem Kaugummiautomaten erzählt wurde. Und das in Deutschland ja immer Glasscheiben vor den Hebeln sind, die man erst einschlagen muss und hier nicht vorhanden waren.

Donauliedauftritt auf dem Oktoberfest
So wurde aus den tausend Dollar nach einiger Zeit 50 wegen Betrunkenheit in der Öffentlichkeit. Irgendwann beschlossen wir mit dem Taxi nach Hause zu fahren und das weitere Geschehen nicht mehr mit zu verfolgen, um am nächsten Morgen zu erfahren, dass er ganz ohne Strafe davon gekommen war. Wieder mal ein Beispiel für die Freundlichkeit der kanadischen Polizei.

Am Mittwoch den 15. Oktober ließen wir dann den Squashunterricht sausen um mit Taylor, den wir vom Squash kennen, und anderen in den Concordiaclub zu gehen, welcher auch ein Oktoberfestzelt ist. Dieser wurde von anderen Studenten als das beste Zelt bezeichnet und war auch um einiges besser als das Schwabenhaus. Es war viel größer, die Leute waren Jünger und es wurde bessere Musik gespielt. Während im ersten Zelt überwiegend Volksmusik kam, spielten sie hier einen Mix aus Volksmusik und Charthits. Außerdem wurden verschiedene Spiele, wie Dosenwerfen und Hau-den-Lukas, sowie richtige gebrannte Mandeln und Brezen angeboten. Ihr glaubt gar nicht wie gut eine Breze nach ein paar Monaten Verzicht schmecken kann.


Heidelberghaus
Und last but not least gingen wir den Samstag drauf noch ins Heidelberghaus. Dort erinnerte nur noch wenig an Oktoberfest. Die Abende vorher liefen noch viele Menschen in mehr oder minder authentischen Trachten rum und zierten sich mit Filzhüten an denen viel zu lange, viel zu bunte Federn befestigt waren. Im Heidelberghaus ließ dieser Trend aber nach und die Bands spielten mehr Rock und Charts als deutsche Musik. Was aber gar nicht so schlecht war. Denn ich musste beschämt feststellen, dass ich keine deutschen Tänze kann. Und so lief es auf ein bisschen Schuhplatteln und eingehakt im Kreis tanzen raus. Vielleicht sollte ich mal lernen wie man Polka tanzt, von der einen Stunde bei Antje ist nämlich nicht so viel hängen geblieben. Wir haben also bis ein Uhr durchgetanzt und es hat so viel Spaß gemacht. Alles was Bewegung und Musik vereint ist einfach super toll :)