Bruce Peninsula
Die letzte Woche haben Tabea(Österreich) , Desi und ich versucht einen Ausflug zu organisieren. Prinzipiell waren wir für alles offen und als jemand aus dem Outersclub einen Kanuausflug mit Zelten ankündigte, wollten wir sofort mit. Leider war dann die Wettervorhersage nicht so toll und wir entschieden uns ein Cottage im Bruce Peninsula Park zu mieten um zur Not etwas zum Unterstellen und Aufwärmen zu haben.

Tabea immer mit Kamera unterwegs
Am Donnerstag Abend wussten wir allerdings immer noch nicht, wie das Wochenende genau aussehen sollte und hatten noch nichts gebucht, sowieso wusste keiner so genau, ob wir überhaupt fahren werden.

Desi, ich und Tony
Denn wir waren nicht die einzigen, die gerne einen Ausflug machen wollten und so haben wir noch andere Mädchen gefragt, ob sie gerne mitkommen wollten. Es waren dann am Ende wohl 10 Leute und wie das halt so ist, wollte jeder etwas anderes. Nach langem Hin und Her, wurde also entschieden den Ausflug auf das nächste Wochenende mit besserer Wettervorhersage zu verschieben. Nun standen wir also wieder ohne Pläne für das Wochenende da und weil Tabea auch am nächsten Wochenende keine Zeit hatte, entschieden wir uns doch zu fahren und zwar nur zu viert. Denn in ein Cottage passen genau vier Leute und es ist eine schön kleine Gruppe, in der Gemeinschaftsentscheidungen nicht allzu schwer fallen. Kurz entschlossen und mit ein bisschen gutem Zureden konnten wir noch Tony(Deutschland) als vierten Mann für unsere Unternehmung gewinnen. Wir mieten uns also ein Auto und fuhren am Samstag früh 3,5 Stunden Richtung Norden.

Roxy's Cottage von außen
Die Straßen in Kanada gehen endlos gerade aus. Wenn auf dem Weg zum Park nach 100km mal eine Abbiegung kam, war das schon das Highlight der Fahrt. Das ist wohl auch der Grund, warum hier jede noch so kleine Kurve in der Straßenführung mit mehreren Warnschildern versehen ist. Die Kanadier sind das einfach nicht gewohnt und man wird wohl auch sehr schnell unaufmerksam.

Leuchtturm in der Nähe von Tobermory
Um den verbliebenen Tag noch sinnvoll zu nutzen fuhren wir also nach Tobermory und besichtigten dort einen Leuchtturm, stiegen auf eine Aussichtsplattform und liefen wohl gut eine Stunde durch einen Teil des Parks. Dort bot sich uns eine unglaubliche Aussicht

Steinturm am Strand
und ein Steinturm, den wir um vier Steine vergrößerten. Dabei wäre er fast umgekippt, aber das vereinte Fachwissen von Maschinenbauern, Raumplanern und Informatikern brachten den Turm wieder in eine stabile Position.

Ohne Worte

Ohne Worte 2 ;)
Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang schafften wir es dann noch zum Singing Sands Beach. Das war wirklich sehr schön, doch leider habe ich davon keine Fotos gemacht, weil ich mich auf dem Weg ins kalte und leider sehr seichte Wasser befand. Mit frisch in Schwung gebrachtem Kreislauf und gut aufgewärmt ging es wieder zurück zum Cottage. Dort versuchten wir ein Lagerfeuer zu machen. Vier Leute sind dafür anscheinend immer noch zu viel, jedenfalls wollte mal wieder jeder etwas anderes. Und am Ende lief es dann darauf hinaus, dass wir uns von unseren Nachbarn Grillanzünder ausgeliehen haben. Das war asienstämmiges Ehepaar aus Toronto, mit denen wir zum Dank später in der Nacht noch ein Bier tranken. Bier hatten wir vorher für 49 Dollar eingekauft. Klingt viel war es aber nicht. Hier in Kanada ist es einfach nur unglaublich teuer... Als das Lagerfeuer dann schließlich brannte versuchten wir mithilfe eines herumliegenden Rostes und eines Topfes Tortellini zu kochen. Aus der glorreichen Idee das Wasser vorher in einem Wasserkocher zu erhitzen wurde dann leider ein Stromausfall für den gesamtem Campingplatz, da wir wohl mit unserer Heitzung und dem Kocher das Stromnetz überlastet haben. Bei dem Versuch das Rost mit dem Topf drauf über dem Feuer zu balanzieren fielen wohl auch noch manche Tortellini ins Feuer, aber schlussendlich haben wir es geschafft und sind alle satt geworden.
Nach einer sehr kurzen und sehr kalten Nacht brachen wir am nächsten Morgen zum Cyprus Lake auf.

Boulder Beach am Cyprus Lake
Diese Stelle im Nationalpark zieht sehr viele Touristen an, aber auf dem Weg durch den Wald zum Wasser trafen wir trotzdem keine Menschenseele, da wir wieder den etwas längeren, steinigeren Weg nahmen. Dieser war auch der schönere und spannender zu laufen. Am sogenannten Boulder Beach angekommen kletterten wir über die Felsen und an zerklüfteten Wänden hoch. So erreichten wir irgendwann die Hauptatraktion, die Grotte.

Grotto
Das Wasser in der Grotte war unglaublich klar und türkisblau. Als wir ankamen sprang grade eine Gruppe Jugendlicher von einem Vorsprung ins Wasser, sodass wir eine Weile warten mussten bis wir selbst in das eiskalte Nass eintauchen konnten. Wir dachten schon noch schöneres kann uns dieser Park nicht bieten, als wir uns auf den Weg zum Emmet Lake machten. Doch der Strand dort war einfach atemberaubend.

Strand am Emmet Lake
Der gesamte Strand bestand aus runden, weißen Steinen, das Wasser war himmelblau und im Himmel verschmolzen das Weiß und Blau zu einem schönen Muster. Ich glaube ich hätte dort ewig sitzen können. Hier musste ich dann aber auch noch meinen eigenen Steinturm bauen ;)

selbstgebauter Steinturm am Emmet Lake