Funfact des Tages: Kitchener hieß früher mal Berlin und hat eine sehr aktive deutsche Community. Deshalb gibt es hier auch ein Oktoberfest, was wie der Name schon sagt auch im Oktober stattfindet. Also nach dem Original. Das Oktoberfest in Kitchener ist das zweit größte der Welt, kann aber dennoch nicht im geringsten damit verglichen werden.

von Desi geflochtener Zopf
Hier sind die verschieden Zelte/Häuser über den ganzen Ort verteilt und man kauft sich für einen bestimmten Abend in einem bestimmten Zelt ein Ticket. Für Freitag den 11. Oktober hatten wir Karten für das Schwabenhaus. Leider war es eines der kleineren Zelte, sodass nur wenig los war. Zudem gab es nur gebrannte Erdnüsse statt Mandeln, kanadisches Bier und keine Bierbänke sondern Stühle.

Auf dem Weg zum Oktoberfest
Trotzdem haben wir uns ganz gut amüsiert. Und so kamen die deutschen Jungs in unserer Runde auf die Idee auf die Bühne zu gehen und das Donaulied zu singen. Was sie dann auch gleich taten. Unsere Gruppe fand es herrlich, bei den übrigen Gästen, die das Lied wohl nicht kannten und kein Deutsch verstehen, wohl eher nicht so. Und so verließen wir nach einiger Zeit und einigen Bier das Zelt um in eine Bar in Uptown weiterzuziehen.

Ein bisschen Deutsch können sie doch!
Dort durften wir dann Bekanntschaft mit den Türstehern sowie der Polizei machen. Und das kam so: David, ein Bekannter eines Exchangestudenten aus Deutschland, der ein Praktikum in Detroit macht und zu Besuch war, zog aus lauter guter Laune den Feueralarm. Daraufhin sahen wir nur noch eine Menge schwarz gekleideter Security-Leute Richtung Eingang laufen und jeden der zugab mit ihm befreundet zu sein vor die Tür verwies. Nach einiger Zeit und vielen Androhungen von 1000 Dollar Strafe, kam dann die Polizei, der eine Geschichte von einem Kaugummiautomaten erzählt wurde. Und das in Deutschland ja immer Glasscheiben vor den Hebeln sind, die man erst einschlagen muss und hier nicht vorhanden waren.

Donauliedauftritt auf dem Oktoberfest
So wurde aus den tausend Dollar nach einiger Zeit 50 wegen Betrunkenheit in der Öffentlichkeit. Irgendwann beschlossen wir mit dem Taxi nach Hause zu fahren und das weitere Geschehen nicht mehr mit zu verfolgen, um am nächsten Morgen zu erfahren, dass er ganz ohne Strafe davon gekommen war. Wieder mal ein Beispiel für die Freundlichkeit der kanadischen Polizei.
Am Mittwoch den 15. Oktober ließen wir dann den Squashunterricht sausen um mit Taylor, den wir vom Squash kennen, und anderen in den Concordiaclub zu gehen, welcher auch ein Oktoberfestzelt ist. Dieser wurde von anderen Studenten als das beste Zelt bezeichnet und war auch um einiges besser als das Schwabenhaus. Es war viel größer, die Leute waren Jünger und es wurde bessere Musik gespielt. Während im ersten Zelt überwiegend Volksmusik kam, spielten sie hier einen Mix aus Volksmusik und Charthits. Außerdem wurden verschiedene Spiele, wie Dosenwerfen und Hau-den-Lukas, sowie richtige gebrannte Mandeln und Brezen angeboten. Ihr glaubt gar nicht wie gut eine Breze nach ein paar Monaten Verzicht schmecken kann.

Heidelberghaus
Und last but not least gingen wir den Samstag drauf noch ins Heidelberghaus. Dort erinnerte nur noch wenig an Oktoberfest. Die Abende vorher liefen noch viele Menschen in mehr oder minder authentischen Trachten rum und zierten sich mit Filzhüten an denen viel zu lange, viel zu bunte Federn befestigt waren. Im Heidelberghaus ließ dieser Trend aber nach und die Bands spielten mehr Rock und Charts als deutsche Musik. Was aber gar nicht so schlecht war. Denn ich musste beschämt feststellen, dass ich keine deutschen Tänze kann. Und so lief es auf ein bisschen Schuhplatteln und eingehakt im Kreis tanzen raus. Vielleicht sollte ich mal lernen wie man Polka tanzt, von der einen Stunde bei Antje ist nämlich nicht so viel hängen geblieben. Wir haben also bis ein Uhr durchgetanzt und es hat so viel Spaß gemacht. Alles was Bewegung und Musik vereint ist einfach super toll :)