So ungefähr vor zwei Wochen, also eine Woche nach Thanksgiving haben wir einen Ausflug in die Badlands gemacht. Organisiert wurde das von einem Pärchen vom Outer's club, bei dem ich Mitglied bin. Anfangs waren wohl über 30 Leute angemeldet, zum eigentlichen Treffpunkt sind dann aber nur ca. 8 erschienen.

Marie (Dänemark) und Ich
Dabei waren echte Kanadier aber auch internationale Studenten. Generell lebt der Outer's Club relativ stark von Studenten aus anderen Ländern, die Kanadas Natur kennen lernen wollen.So sind wir also um acht Uhr morgens aufgebrochen und drei kleine Wanderungen auf dem Bruce Trail gemacht. Unter anderem in die Badlands. Das ist eine Landschaftsform, die aus mit viel Metall angereicherter Erde besteht. Die rote Farbe kommt wohl von dem Kupfer, und die grünen Streifen sind die Folge von Oxidation. Früher war das ganze wohl mal ein Fluss, der jetzt ausgetrocknet als Touristenattraktion gilt.

Badlands

Badlands again
Weiter ging dann die Wanderung durch einen malerisch gefärbten Wald. Das was man hier den Indian Summer nennt und so berühmt ist. Einfach nur atemberaubend sind die Ausblicke über ein Meer aus rot, gelb und orange. Soweit das Auge reicht nur Bäume. Auch ein bisschen klettern konnten wir hier. Hinab ging es ein paar sehr hohe Stufen in die Teufelsschüssel, wobei an der Felswand daneben sogar noch ein Stahlseil befestigt war. Trotzdem nichts im Vergleich zu so manchen Klettereien in den Alpen ;)

Steilster Teil der Wanderung mit Sicherungsseil
Die Kanadier sind manchmal schon lustig drauf. Ein Mädchen war an dem Tag nicht in Wanderstimmung und kam schon mit einer Kuscheldecke um die Schultern zum Treffen. Nach der ersten kurzen Wanderung, die sie nur im Pulli mitgemacht hat, sind wir dann wieder zu den Autos gegangen. Für die zweite etwas längere Strecke hat sie dann ihre Decke mitgenommen und sich darin eingewickelt um warm zu bleiben. Das ist mal eine sehr wohnzimmerliche Einstellung zu den kalten Badlands.

unsere Ausflugsgruppe

bunte Bäume Kanadas
Auf unserem Weg sind wir an mehreren riesigen Häusern Häusern mit noch größeren Gärten und Koppeln für Pferde vorbeigekommen. Wer sich in dieser Einsamkeit ein Haus kauft hat wohl noch genügend übrig um das dementsprechend auszustaffieren. Denn die Architektur war meistens eine ausgefallene Mischung aus ländlichem Holz und modernen großen Fenstern.
Die Pferde mussten natürlich gleich gefüttert werden. Was gar nicht so einfach war, denn einer aus unserer Gruppe ließ den Apfel mehrfach fallen aus Angst das Pferd könnte ihn beißen. Die Nähe zu den Tieren ist eben nicht überall gegeben und ich bin wohl durch meinen Heimatort mit vielen Kühen und Pferden, Hunden und Katzen sehr daran gewöhnt.

Mädchen mit Decke, Junge mit Angst, ein Apfel und ein Pferd
Auf unserem Weg mussten wir auch eine Straße überqueren. Dabei konnten wir viele sehr teure, teils protzige, teils schnelle Autos bestaunen. Denn diese Strecke ist als Herbstblätter-Anguck-Straße ausgeschildert. Und jeder der nicht laufen will oder kann, kann entweder mit dem Auto durch den Wald fahren, oder es sich in einer Eisenbahn gemütlich machen, die langsam durch das Gebiet fährt.

Eisenbahnbrücke im Wald
Und zum Abschluss nochmal ein bisschen bunte Blätter, von denen wir auf dieser Wanderung reichlich gesehen haben.
