Neulich in Waterloo
Schnellen Schrittes läuft sie die dunkle Straße entlang. Den Kopf gesenkt, die Schultern hochgezogen, sich leicht gegen den schneidenden Wind lehnend. Die Gedanken weit weg bei dem vergangenen Abend, verklingendes Lachen in den Ohren.
Der Boden ist noch nass vom Regen, bedeckt mit welken Blättern. Zwei Lichter nähern sich, wirbeln sie auf und verschwinden wieder in der Ferne. Langsam findet das Laub seinen Weg zurück auf den feuchten Asphalt, nur um gleich wieder von einer Böe zu einem anderen Ort getragen zu werden.
Den wollenden Schal enger um den Hals legend, um ihn vor der kalten Luft zu schützen, wirft sie einen Blick auf das Leuchtschild, welches sich klar in der Dunkelheit abzeichnet. Der weiße Schriftzug ist ihr Ziel.
Noch einmal beschleunigt sie ihren Schritt, die frische Luft tief in ihre Lunge saugend. Die Backen sind eiskalt, doch innerlich fangen sie an zu glühen.
Eine Tür öffnet sich, ihr schlägt die warme Luft entgegen und glücklich steigt sie die Treppe zu ihrem hell erleuchteten Zimmer hinauf, in dem schon jemand auf sie wartet.