Nach dem kurzen Vorspiel in Thunderbay, begann am 17.12 meine große Reise durch Kanada und die USA. Somit verließ ich Waterloo endgültig und werde wohl so schnell nicht mehr dorthin zurück kommen. Am Vorabend habe ich mich bei einem gemütlichen Abend im WCRI basement (wo immer unsere Parties stattfanden) von meinen verbliebenen Freunden verabschiedet und mich dann auf den Weg nach Toronto gemacht. Dort traf ich Tony, der schon früher mit ein paar Freunden dort war. Tony ist derjenige mit dem ich nun bis zum 8.1. jeden Tag zusammen sein werde, denn wir reisen zusammen.
Nachdem wir unser Auto am Flughafen abgeholt haben, machten wir uns auf den Weg nach Kingston. Für mehr Details zur Autovermietung dürft ihr gerne den dazugehörigen Beitrag "Rent a car - in Canada" lesen. Für alle nicht interessierten, wollte ich das aber nicht hier reinpacken.
Couchsurfing:
Das heißt so viel wie, surfen auf anderer Leute Sofas. Natürlich surft man nicht wirklich sondern schläft, aber man versteht was gemeint ist. Couchsurfing ist also eine Gemeinschaft von Leuten, die über eine Internetplattform miteinander in Kontakt tritt. Man kann dort sein eigenes Sofa anbieten und Leute bei sich schlafen lassen, oder man fragt andere Leute ob man bei ihnen unterkommen kann. Das ganze ist kostenfrei und man kommt mit den Leuten vor Ort in Kontakt. Diese können einem dann was über die Gegend erzählen, oder sogar etwas zusammen unternehmen. Auch ist es super, wenn man selber keine Küche hat auf Reisen, ein warmes Abendessen zu bekommen, was einige ganz selbstverständlich anbieten.
Unsere erste Nacht haben wir dann gleich bei einer Familie mit vier Kindern im Alter von 0 bis 6 verbracht, die uns sofort gut mit Playmobil und Kinderbüchern beschäftigt haben. Zum Abend gab es selbstgemachte Pizza und Kohlsalat und jede Menge gute Tipps. Wir durften dann im Dachboden in einem richtigen Bett schlafen, wo die Kinder nicht hin durften, weil dort die Weihnachtsgeschenke aufbewahrt wurden. So waren wir jedenfalls dort vor den wilden Kleinen sicher. Die beste Aussage war aber von Chris, dem Vater: "Unser Grundstück ist leider nur zwei Hektar groß, was schon ziemlich klein ist". Naja, dass sind halt dann die kanadischen Dimensionen, in denen hier gedacht wird. Wir daheim haben sicher keine 20000m².
Da diese Familie leider nur eine Nacht für uns Zeit hatte, vermittelten sie uns netterweise an die Familie des Bruders der Mutter weiter, bei denen wir dann die nächsten zwei Nächte bleiben konnten.
Von dort aus erkundeten wir zuerst Edwards County, eine Insel vor Kingston, die den Nationalpark "Sandbanks beach" beheimatet. Hier ein paar Bilder davon, wir wir über riesige Sanddünen laufen.

Sanddünen auf Edwards County

Tony und ich
Früher befand sich hier eine Gletscher, der viel Sediment mit sich geführt hat. Als der wegtaute blieb viel Sand übrig und wurde von dem starken Wind zu Dünen aufgetürmt. Außerdem bildeten sich Sandbänke im Wasser, sodass große Seen im See entstanden. Von der einen Seite der Dünen schlugen wir uns quer Feld ein auf die andere Seite. Das war aber nur möglich, da das Moor zwischen den Dünen am Ufer zugefroren war und wir deshalb nicht einsanken. Spaß hat das total gemacht, ohne Plan einfach mal in eine Richtung loszulaufen, immer dem Rauschen der Wellen hinterher, die auf der anderen Seite ziemlich stark ans Ufer schlugen. Als wir dort waren hatten wir wirklich das Gefühl uns am Meer zu befinden, so windig war es. Nur der typische Geruch nach Salz hat gefehlt.

Natti im Moor

Wild im Sand
Eine interessante Entdeckung haben wir dann noch in Form eines toten Tieres am Strand gemacht. Es hatte sich wohl das Bein gebrochen und ist dann am Wasser gestorben. Da es so kalt war, ist es eingefroren und somit gar nicht verwest.
Dieser Ausflug war wirklich super schön. Das waren wohl die größten Dünen, die ich je gesehen habe.

Strand auf Edwards County