Nazareth - eine Zeitreise
Direkt nachdem ich Tony zum Flughafen gebracht hatte, und wir uns schweren Herzens wieder verabschiedeten, entschied ich mich spontan mit Daniel und Svitlana nach Akko zu fahren. Seit Oktober gibt es da eine Fähre und es wäre super gewesen diese zu nehmen. Da es aber schon recht windig war fuhr sie leider nicht und der Plan wurde zu Nazareth geändert, was nur eine halbe Stunde mit dem Bus entfernt ist.

Marienkirche
Hier, in der Stadt aus der Maria und Josef stammen sollen, gibt es für beide eine Kirche. Die für Maria ist natürlich viel größer und prächtiger. Es gibt dort einen Säulengang in dem aus vielen Ländern der Welt Mosaike oder Gemälde von Maria hängen. Eine asiatische Maria, eine afrikanische Maria, eine mexikanische und so weiter, je nachdem wie man sie sich eben in dem jeweiligen Land vorstellt. Hier ist ein besonders schönes aus dem Inneren der Kirche.

Marienbild
Im Gegensatz zu den vielen kunstvollen Bildern in der Marienkirche wirkt die Josef geweihte Kirche sehr schlicht, mir hat sie aber auch sehr gut gefallen.

Josefkirche
Zu Mittag gegessen haben wir dann in einem arabischen Restaurant. Das war total urig. Die Besitzer waren ein älteres Ehepaar, die beim Servieren und Kochen sehr gut harmonierten. Die kleine Küche war nur dürftig vom Raum abgetrennt und man konnte sehen wie sie mit einfachsten Mitteln ein sehr leckeres Essen zauberten. Wie in vielen arabischen Restaurants gab es keine Speisekarte, sondern nur ein Gericht. Häufig Humus und Falafel und verschiedene Salate und eingelegtes Gemüse. Der Raum hat mir besonders gut gefallen, weil er vollgestopft war mit allerlei Krimskrams an dem man sich gar nicht satt gucken konnte.

Arabisches Restaurant
Zuletzt besuchten wir noch "Nazareth Village" eine art Museumsdorf, welches rund um die Ausgrabungsstätte einer alten Weinpresse und Weinterrassen entstanden ist. Die Ausgrabungen stammen wohl aus der Zeit von Jesus.

Himmel
Hier wurden uns verschiedene Berufe aus der damaligen Zeit vorgestellt. Zum Beispiel auch, dass Zimmermann, wie es Josef war nicht nur Schreiner bedeutete, sondern dass er auch Häuser baute und es ein Knochenjob war.

Nazareth Village
Auch eine Olivenpresse konnten wir uns ansehen. Und jetzt kommt mein Lieblingsteil, denn ich liebe Rethorik. Die Oliven werden drei Mal gepresst. Das erste Öl ist nur für den Tempel, das zweite Öl zum essen und das dritte Öl für die Öllampen. Die Oliven werden dabei unter immer höheren Druck/Stress gesetzt. Olivenpresse heißt auf Hebräisch "gat schmanim", was die Wortherkunft für den Garten Gethsemane ist. Hier war Jesus vor seiner Kreuzigung unter enormen Druck/Stress und ging drei mal nach seinen Jüngern sehen. Ach ja, so viele Parallelen :)

Natti
Und zum Schluss noch ein Bild von mir, damit ihr nicht vergesst wie ich aussehe.