A little break from sightseeing
Nach einem Tag Sightseeing kamen wir wieder bei einem Couchsurfer unter. Dieser war etwa Ende 30 und liebte Sport sehr. So lud er uns gleich in mit ihm Wandern zu gehen und wir nahmen dankend an. Man könnte denken das ist nun alles schön und gut, aber im Großen und Ganzen war es eher merkwürdig und ich war froh, dass wir immerhin zu zweit waren. Denn schon bei der Vorbesprechung sagte er nie so genau wo es eigentlich hingehen sollte und als wir etwas in unserem Reiseführer nach einer geeigneten Rute suchten reagierte er schon etwas beleidigt. Da er meinte die Wanderung gehe nur zwei Stunden sprach ihn Tony darauf an und äußerte den Wunsch den ganzen Tag wandern zu gehen, so wie wir das geplant hatten. Aus heiterem Himmel kam dann der Satz: "Ihr wollt also nur zu zweit gehen?" Das war damit natürlich nicht gemeint. So fuhren wir also ohne große Ahnung also mit seinem Auto los ins Weiße. Die Wanderung auf die er uns mitnahm machte dann aber trotzdem relativ viel Spaß. Vorerst. Es wäre wohl nicht besonders anspruchsvoll gewesen, wenn es nicht die Tage geregnet hätte, der allen Schnee zu Eis verwandelt hatte. So versuchten wir also immer abseits der als Wege getarnten Eisrutschen festen Halt zu finden. Oben angekommen hatten wir eine atemberaubende Sicht über die umgebenden Wälder und Quebec City selbst. Unser Führer hatte Nüsse mitgebracht. Wenn man diese etwas zerkleinerte und auf der offenen Hand darbot, kamen doch tatsächlich Vögel um aus der Hand zu fressen. Das war vielleicht ein tolles Gefühl. So nah war ich einem Vogel noch nie. Wahnsinn!

Aussicht über Quebec
Nach dieser Verschnaufpause mussten wir dann aber anscheinend relativ dringend wieder zurück, denn unser Host hatte sich wohl noch mit jemandem für eine andere Wanderung verabredet. Und so rannten wir mehr oder weniger den Berg abseits der Wege durch Tiefschnee geradewegs zum Parkplatz hinunter. Wir hatten es hier mit einem richtigen Runner zu tun. Der liebe war beim Aufstieg schon mehr gerannt als gegangen und war noch schneller beim Absteigen. Seine fehlende Größe machte er eindeutig mit Geschwindigkeit wieder wett. Und hier mangelte es dann wieder an Kommunikation. So saßen wir also im Auto mal wieder auf dem Weg irgendwohin und brachen dann mit einer Frau und ihrer drei Jahre alten Tochter im Tragerucksack auf ein eine neue Wanderung auf, von der wir auch nach nachfragen nicht genau wussten wie lange sie denn nun wohl dauert. So kam bei uns das Gefühl auf blind jemandem hinterher zu laufen. Das hätte irgendwie auch besser laufen können. Wie auch immer, die Aussicht entschädigte uns für alles und am Ende des Tages waren wir kaputt und einigermaßen zufrieden. Später kochte ich dann noch für uns drei gefüllte Zucchini, die sehr gut ankamen und viel dann in einen traumlosen, tiefen Schlaf.

Skifahren - oder eher liegen
Auch wenn uns unser Wintersportler sagte, der Schnee sei nicht so gut, versuchten wir am nächsten Tag unser Glück im Skigebiet "le Massif". Auf der Hinfahrt war es schon so unglaublich neblig, dass ich nur noch 30km/h fahren konnte und man wirklich nichts mehr gesehen hat. So brauchten wir eine Weile bis wir dann endlich ankamen. Dieses erste Problem gemeistert standen wir direkt vor dem nächsten. Wo bekommen wir jetzt unsere Skier her? Gar nicht so leicht wie man denkt, denn wir mussten erst einmal herausfinden, dass Skier am Gipfel des Berges geliehen werden können. Es ist schon ein komisches Gefühl ohne Skier in einem Sessellift zu sitzen. Die Skier abzugeben ist genauso dumm, denn man muss ja nach der Abgabe noch den letzten Lift nach unten erwischen, und kann nicht einfach sorglos den Berg hinunterfahren und die Skier unten abliefern. Wer sich das mal wieder ausgedacht hat? Was das Skigebiet aber so besonders macht ist die atemberaubende Aussicht, die man von den Pisten aus hat. Denn man kann direkt zum Fuße des Berges aufs Wasser gucken, das heißt Berg, Schnee und Wasser alles in einem. Unglaublich schön! Auf dem Bild ist es leider noch ein wenig wolkig, später riss es aber auf und uns bot sich die ganze Schönheit der Gegend dar.

Wolkige Aussicht beim Skifahren