Zion - red rocks
Nach einer langen Fahrt von Death Valley nach Cedar City, fiel ich erschöpft um 2am ins Bett des Motels. Der nächste Morgen sollte uns aber für die Strapazen entschädigen und uns in einen Canyon führen, der von hohen roten Felsen gesäumt ist.

Zion National Park
Hier unternahmen wir mehreren kurze Wanderungen an kleinen Wasserfällen, von Algen grün gefärbten Wasserlöchern (pools) und im Winter nicht ganz so hängenden Gärten vorbei. Winter bedeutet hier so viel wie 12 Grad, an manchen Tagen aber auch Schnee und Eis. Als es ein paar Tropfen zu regnen anfing beschlossen wir: "Es regnet nicht, die Pfützen atmen nur", um die Ringe der Tropfen auf der Wasseroberfläche zu erklären. Und tatsächlich wurde es nicht schlimmer und hörte bald wieder auf.

Emerald Pools und Simon bei seiner Lieblingsbeschäftigung :)
Der Canyon ist eigentlich dafür bekannt, dass man eine Wanderung in dem, das Tal durchfließenden, Fluss machen kann und dabei bis zu den "Narrows" gelangt, wo sich die Felswände zu beiden Seiten eng über zum Strom aneinander schmiegen. Wir liefen neben dem Fluss her, bis es nicht mehr weiterging und beschlossen dann unsere Socken und Schuhe auszuziehen und so den Fluss zum anderen Ufer zu überqueren. Dieser war unglaublich kalt und so kam uns der Sand auf der anderen Seite richtig warm vor, obwohl noch Stellenweise ein bisschen Matsch-Schnee herumlag. Als es auch auf der anderen Seite nicht mehr weiterging und der Fluss direkt zwischen den Wänden des Canyons verlief fingen wir an an einer Seitenwand entlang zu klettern und, wo es die Tiefe und die Strömung zuließ, auch zu waten. Unsere Füße wurden immer kälter und auf rauem Fels ohne Schuhe zu klettern ist, vor allem mit kalten Füßen, nicht das angenehmste. Wir hielten aber tapfer durch bis die Felswand zu einer glatten Steinplatte wurde konnten aber die Narrows nicht erreichen. Trotzdem war es ein sehr abenteuerlicher "Trail"

Baum und so
Den nächsten Tag widmeten wir nur einer Wanderung, die dafür aber ein bisschen länger sein durfte. Wir suchten uns dafür "Angels Landing" aus, welcher als schwieriger, vierstündiger Trail auf der Karte eingezeichnet war. Zu Anfang ging es noch einen geteerten Pfad hinauf, was nicht sonderlich spannend war. Dies änderte sich allerdings weiter oben, wo man auf sandigen, glatten, schräg über einander liegenden Steinplatten laufen musste und leicht wegrutschen konnte. Keiner von uns hatte passende Bergschuhe zur Hand, was die Angelegenheit nicht einfacher machte. Der als schwierig ausgezeichnete Weg bestand dann aber in einem sehr schmalen Grad, der links und rechts 400 Höhenmeter tief steil abfiehl. Das nächste Foto lässt das vielleicht erahnen.

Angels Landing Gipfelanstieg
Ob dieser Herausforderung sah sich auch Simon nah an seiner Grenze und ich bin froh und auch stolz, dass wir es heil auf den Gipfel geschafft haben. Denn die Aussicht war es auf jeden Fall wert!

Gipfelfoto mit Natti
Funfakt: Da man in den verschiedenen Parks immer 20 Dollar Eintritt bezahlen muss, summiert sich das irgendwann zu einem stattlichen Betrag auf. Doch für Senioren ab 62 gibt es einen Life time pass für 10 Dollar für alle Nationalparks. Leider gibt es den nur für Menschen mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, sonst hätte ich es einer Berg begeisterten Person in meinem näheren Umfeld empfohlen, die gerade 60 geworden ist. Viele liebe Grüße von den Bergen nach Hause!