Samstag, 10. Januar 2015
A little break from sightseeing
Nach einem Tag Sightseeing kamen wir wieder bei einem Couchsurfer unter. Dieser war etwa Ende 30 und liebte Sport sehr. So lud er uns gleich in mit ihm Wandern zu gehen und wir nahmen dankend an. Man könnte denken das ist nun alles schön und gut, aber im Großen und Ganzen war es eher merkwürdig und ich war froh, dass wir immerhin zu zweit waren. Denn schon bei der Vorbesprechung sagte er nie so genau wo es eigentlich hingehen sollte und als wir etwas in unserem Reiseführer nach einer geeigneten Rute suchten reagierte er schon etwas beleidigt. Da er meinte die Wanderung gehe nur zwei Stunden sprach ihn Tony darauf an und äußerte den Wunsch den ganzen Tag wandern zu gehen, so wie wir das geplant hatten. Aus heiterem Himmel kam dann der Satz: "Ihr wollt also nur zu zweit gehen?" Das war damit natürlich nicht gemeint. So fuhren wir also ohne große Ahnung also mit seinem Auto los ins Weiße. Die Wanderung auf die er uns mitnahm machte dann aber trotzdem relativ viel Spaß. Vorerst. Es wäre wohl nicht besonders anspruchsvoll gewesen, wenn es nicht die Tage geregnet hätte, der allen Schnee zu Eis verwandelt hatte. So versuchten wir also immer abseits der als Wege getarnten Eisrutschen festen Halt zu finden. Oben angekommen hatten wir eine atemberaubende Sicht über die umgebenden Wälder und Quebec City selbst. Unser Führer hatte Nüsse mitgebracht. Wenn man diese etwas zerkleinerte und auf der offenen Hand darbot, kamen doch tatsächlich Vögel um aus der Hand zu fressen. Das war vielleicht ein tolles Gefühl. So nah war ich einem Vogel noch nie. Wahnsinn!

Aussicht über Quebec
Nach dieser Verschnaufpause mussten wir dann aber anscheinend relativ dringend wieder zurück, denn unser Host hatte sich wohl noch mit jemandem für eine andere Wanderung verabredet. Und so rannten wir mehr oder weniger den Berg abseits der Wege durch Tiefschnee geradewegs zum Parkplatz hinunter. Wir hatten es hier mit einem richtigen Runner zu tun. Der liebe war beim Aufstieg schon mehr gerannt als gegangen und war noch schneller beim Absteigen. Seine fehlende Größe machte er eindeutig mit Geschwindigkeit wieder wett. Und hier mangelte es dann wieder an Kommunikation. So saßen wir also im Auto mal wieder auf dem Weg irgendwohin und brachen dann mit einer Frau und ihrer drei Jahre alten Tochter im Tragerucksack auf ein eine neue Wanderung auf, von der wir auch nach nachfragen nicht genau wussten wie lange sie denn nun wohl dauert. So kam bei uns das Gefühl auf blind jemandem hinterher zu laufen. Das hätte irgendwie auch besser laufen können. Wie auch immer, die Aussicht entschädigte uns für alles und am Ende des Tages waren wir kaputt und einigermaßen zufrieden. Später kochte ich dann noch für uns drei gefüllte Zucchini, die sehr gut ankamen und viel dann in einen traumlosen, tiefen Schlaf.

Skifahren - oder eher liegen
Auch wenn uns unser Wintersportler sagte, der Schnee sei nicht so gut, versuchten wir am nächsten Tag unser Glück im Skigebiet "le Massif". Auf der Hinfahrt war es schon so unglaublich neblig, dass ich nur noch 30km/h fahren konnte und man wirklich nichts mehr gesehen hat. So brauchten wir eine Weile bis wir dann endlich ankamen. Dieses erste Problem gemeistert standen wir direkt vor dem nächsten. Wo bekommen wir jetzt unsere Skier her? Gar nicht so leicht wie man denkt, denn wir mussten erst einmal herausfinden, dass Skier am Gipfel des Berges geliehen werden können. Es ist schon ein komisches Gefühl ohne Skier in einem Sessellift zu sitzen. Die Skier abzugeben ist genauso dumm, denn man muss ja nach der Abgabe noch den letzten Lift nach unten erwischen, und kann nicht einfach sorglos den Berg hinunterfahren und die Skier unten abliefern. Wer sich das mal wieder ausgedacht hat? Was das Skigebiet aber so besonders macht ist die atemberaubende Aussicht, die man von den Pisten aus hat. Denn man kann direkt zum Fuße des Berges aufs Wasser gucken, das heißt Berg, Schnee und Wasser alles in einem. Unglaublich schön! Auf dem Bild ist es leider noch ein wenig wolkig, später riss es aber auf und uns bot sich die ganze Schönheit der Gegend dar.

Wolkige Aussicht beim Skifahren



Quebec - nothing more to say

Gauckler

vergoldete Kirche

Jesus in der Kirche

Sicht von Quebec auf den Fluss

Chateau Frontenac

schmalste und schönste Straße Canadas

Stuck im Parlament

Native Americans vor dem Parlament

Sonnenuntergang



Freitag, 9. Januar 2015
Weihnachten - let's try some french
Verspätete Weihnachtsgrüße an euch alle. Und vielen Dank für die lieben Mails und Briefe dich ich erhalten und bisher leider erst teilweise beantwortet habe. Das kleine Päckchen ist allerdings immer noch nicht in Waterloo angekommen und so weiß ich nicht ob ich es jemals erhalten werde.
Weihnachten ohne die Familie ist schon etwas ganz anderes. Man fühlt sich jeglicher vertrauter Umgebung entrissen, vermisst alles was man schon so oft und alljährlich wiederholt hat. Unsere Traditionen und Gebräuche sind mir doch ins Blut übergegangen und so war es unglaublich ungewohnt und ein bisschen traurig. Um dieser Melancholie entgegenzuwirken kam Tony auf die Idee während der Autofahrt von Ottawa nach Quebec, die wir am 24. machten, Weihnachtslieder zu hören. Das ging mit Hilfe von einer Woche gratis Testen von Spotify premium. So kam es also das ich im Auto meine ersten deutschen Weihnachtslieder lauthals mitsang. Nur vom Weihnachtsoratorium konnte ich Tony nicht ganz überzeugen. Ist eben nicht jedermanns Sache.

Montmorency falls
Den Tag für die Fahrt in eine neue Stadt hätten wir uns gar nicht besser aussuchen können, denn es goss wie aus Kübeln und so wäre jedes Sightseeing eine Qual geworden.
Wir wurden also von einem Ehepaar von Airbnb (bezahltes Couchsurfing) aufgenommen, die für uns einen Tisch in einem sehr leckeren Restaurant reserviert hatte. Das war schon eine große Hilfe, denn wir befinden uns ja nun im französischsprachigen Teil von Canada. So trafen wir uns also am Abend mit Nico und Ayush, die dieses Semester auch in Waterloo waren, und hatten einen unterhaltsamen Weihnachtsabend zu viert.
Wir gingen sogar in einen Gottesdienst um Mitternacht. Der einzige Hacken an der Sache war leider mal wieder die Sprache. Häufig kannte ich die Melodie der Lieder, und auch aus der Liturgie konnte ich das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und den Anfang der Weihnachtsgeschichte heraus hören. Ein Katholik hätte mit Sicherheit noch weitere Elemente wiedererkannt, mit denen ich aber nicht vertraut bin. Ich frage mich immer noch wie Ayush, der aus Indien kommt und noch nie einem Gottesdienst beigewohnt hat, das wahrnehmen muss ohne ein einziges Wort zu verstehen und auch nicht einmal den Kontext der Handlungen zu kennen.
Noch ein kleines Weihnachtsgeschenk war dann auch der Strafzettel, den wir wegen Falschparken vor dem Restaurant erhielten. Der arme Mensch, der da am Weihnachtsabend arbeiten musste.

Treppen an der Seite der Fälle
Der nächste Morgen ging gleich mit Essen weiter, denn unser Gastpärchen machte uns ein wunderbares Frühstück mit „Crêpes“. Wer nur die amerikanischen Pancakes kennt, merkt auf jeden Fall, dass sie viel dünner sind. Trotzdem würde ich sie eher als normale Pfannkuchen bezeichnen, da es bei weitem nicht an französische Crêpes rann kam. Wie auch immer, lecker war’s und wurde natürlich ganz kanadisch mit Ahornsirup gegessen.
Da Ayush und Nico noch einen weiteren Tag in Quebec waren, planten wir uns an den Montmorency Wasserfällen zu treffen. Da gab es nur leider ein kleines Problem. Die zwei Jungs fuhren mit dem Bus, der direkt am oberen Ender der Fälle hält. Tony und ich verließen uns aber auf unser Navi, was das Auto zu dem Parkplatz am Fuße der Fälle führte. Und weil wir schon mal da waren und auch nicht gleich wussten, dass die anderen nicht hier waren, machten wir uns auf den Weg nach oben. Natürlich sahen wir die Schilder, die uns sagten, dass die Treppen den Berg hinauf nicht passierbar sind, ließen uns aber davon nicht abhalten und nahmen es mit verschneiten und vereisten Stufen auf. Frei nach dem Motto „no risk, no fun“ hatten wir eine Menge Spaß und kamen auch heil oben an. Ich muss wirklich sagen, dass wir mit Abstand den besten Blick auf die Fälle hatten und noch eine schöne kleine Wanderung mit dazu. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die anderen Zwei waren währenddessen schon mit dem Bus angekommen, haben uns nicht gefunden und sind dann auch wieder aufgebrochen, bevor wir oben ankamen, sodass wir sie leider nicht mehr trafen. Ein Grund mehr einmal nach Indien zu reisen!

Picknick
Da es Weihnachten war, gönnten wir uns über Nacht mal ein Hotel und machten Picknick auf dem Zimmer mit Baguette, Lachs, Brie (echter Käse!!!) und Leberpastete serviert mit einem Glas Weißwein. So gingen zwei Weihnachtstage zu Ende an denen mit besonders meine Familie gefehlt hat, aber trotzdem schön waren.



Dienstag, 6. Januar 2015
Ottawa - the fifth capital of canada
Unser Weg führte uns am 20. Dezember weg von Kingston in Richtung Ottawa, der jetzigen Hauptstadt Canadas. Für die Fahrt wählten wir die schönere, etwas längere Strecke entlang einiger Seen. Ganz zufällig stießen wir dabei auf eine Conservation Area, von der es ja in Canada so einige gibt und entschieden uns kurzerhand dort etwas laufen zu gehen. Der Weg war schön verschneit und führte uns an einem gefrorenen See und super Aussicht vorbei. Dort durfte ich dann meine Höhenangst überwinden und auf einem Geländer posieren. Vielleicht sieht man meinem Gesichtsausdruck an, dass ich mich nicht unglaublich wohl gefühlt habe, aber was tut man nicht alles für ein Foto :)

Tony am See

Natti auf Geländer
Am Abend kamen wir dann etwas spät bei Terek, unserer nächsten Couchsurfing Adresse, an. Dieser hat interessanter Weise auch Informatik studiert und arbeitet jetzt im Management bei der Regierung. Die Abteilung hatte aber so einen langen und mit komplizierten englischen Wörtern gespickten Namen, dass ich ihn mir leider nicht merken konnte. Da habe ich also super Berufsaussichten :)

Feuer vor dem Parlament
Sein Wohnhaus lag strategisch günstig in Laufweite zum Regierungsviertel und Kern Ottawas. Und so erklärte er sich direkt bereit uns eine kleine Stadtführung zu geben. Natürlich durften dabei auch die Bievertails nicht fehlen. Das ist eine eigentlich für die Provinz Quebec bekannte Backware, die so ähnlich wie Ausgezogene schmecken und ähnlich wie Crepes mit Zimt und Zucker, Schokolade oder ähnlichem gegessen werden. Beliebt war natürlich auch, wer hätte es gedacht, Mapelbutter.

Parlament
Das Rathaus von Ottawa wird nachts mit einer Lichtshow angestrahlt, was man ansatzweise auf dem Bild erkennen kann. Außerdem brennt davor immer ein Feuer, um das die Wappen aller Provinzen Canadas in Metall gegossen sind.

Kunst
Den Tag konnte ich Tony dazu überreden in ein Kunstmuseum zu gehen, was vor allem Contemporary Art zeigte und für mich sehr interessant war. Das oben gezeigte Bild war eines meiner Lieblingswerke. Auch hatten sie eine Sektion über Inuitkunst, die etwas anders ist, als man so gewohnt ist. Später liefen wir auch an einem Laden vorbei, der viel dieser Kunst, in Form von Schnitzereien, Bildern und Gebrauchsgegenständen anbot, doch die Preise sind unerschwinglich und teilweise vielleicht auch ein bisschen zu hoch gegriffen. Paradebeispiel ist hier ein kleiner etwa fünf Zentimeter langer Fuchs aus Knochen, nicht gerade detailreich, der den Käufer etwa 400 CAD zu stehen kommt.

Inuitkunst
Hier in Canada hat gefühlt jede Stadt nicht nur eine Notre Dame und so warfen wir auch in Ottawa einen Blick hinein. Von innen ist sie wohl auch sehr schöne, und wir hörten das Ende einer Messe mit an. Da das Kunstmuseum uns aber fast den ganzen Tag aufgehalten hat, obwohl im Reiseführer nur zwei Stunden dafür veranschlagt waren, war es schon spät am Tag. Und an einem Tag an dem die Sonne sowieso schon um halb fünf untergeht ist dann auch nicht mehr viel zu unternehmen. So ging es also weiter zu unserer Bleibe für die Nacht. Unser Gastgeber stellte sich als Pakistani vor, der Politik und Religion studiert. Dies führte zu interessanten Gesprächsthemen bei einem leckeren Linsengericht. Die Familiensituation war allerding ein wenig eigenartig. Denn der Mitte zwanzig Jährige wohnte mit seinem 14 Jahre alten Bruder zusammen, wobei sie sich wohl wenig umeinander scherten. Der Grund dafür war wohl, dass die Eltern vor kurzem nach Pakistan zurück gegangen waren, der kleinere Bruder aber in Canada geboren war und mit der Kultur und Lebensweise dort nicht zurechtkam. So durften wir also für eine Nacht einen Blick in eine außergewöhnliche Familie werfen.

Notre Dame
Das Parlament von Ottawa hatten wir ja von außen schon bei Nacht bewundern dürfen. Nun nahmen wir auch noch an einer geführten Tour durch die Innenräume teil, wobei wir viel über die politischen Prozesse von Canada lernten. So muss ein Gesetzt bevor es in Kraft tritt acht Schritte durchlaufen, wobei der letzte das Abnicken durch die Queen ist, der Canada immer noch unterstellt ist. Damit die gute Dame aber nicht jedes Mal in den Flieger steigen muss, gibt es mittlerweile einen Stellvertreter, der ihre Rolle übernimmt. Das ursprüngliche Parlamentsgebäude ist einem Brand zum Opfer gefallen, weshalb nur noch die durch schwere Eisentüren geschützte Bibliothek davon vorhanden ist. Darin befindet sich eine Statue von Queen Victoria, die damals Ottawa zur neuen Hauptstadt Canadas erklärte.

Aussicht vom Parlamentsturm
Abends ging es dann noch zum Schlittschuhlaufen vor dem Rathaus, wobei Bievertails und heiße Schokolade natürlich nicht fehlen durften. Hier in Kanada gibt es fast keine Eislaufstadien. Und wenn es sie gibt sind sie ganzjährig geöffnet. Was viel häufiger vorkommt ist, dass auf großen Plätzen einfach eine temporäre open air Eislaufbahn aufgebaut wird, oder Seen und Flüsse befahren werden. In Ottawa gibt es auch einen großen Kanal auf dem im Winter Schlittschuhgelaufen wird. Dafür sind extra entlang des Kanals viele Stände eingerichtet, an denen man sich dann mit Essen und Trinken aufwärmen kann. Leider war das Wetter in den vergangenen Tagen nicht kalt genug, sodass er zwar gefroren war, aber nicht dick genug. Wer keine eigenen Schlittschuhe hat ist hier aber entweder aufgeschmissen, oder danach arm. Denn zu leihen gibt es sie nur selten und teuer. Jeder waschechte Canadier hat eben sein eigenes Paar.

Queen Victoria
Die folgende Nacht verbrachten wir dann mal nicht mit Couchsurfing, sondern in einem Hostel. Das Besondere daran war, dass es ein ehemaliges Gefängnis ist und man somit in den Zellen übernachten kann. Eine Zelle ist so groß, dass gerade ein für europäische Verhältnisse kurzes Bett und ein dahinter ein kleiner Platz zum Stehen für eine Person ist. Tony und ich nahmen die etwas größere Variante, bei der zwei Zellen zu einer gemacht wurden, mit Stockbett. Dadurch hatten wir noch ein bisschen mehr Platz für unser Gepäck. Das Ganze war aber auf jeden Fall eine Erfahrung wert. In dem Hostel haben wir dann auch gleich einen Deutschen kennengelernt, der Work and Travel in Canada macht und hier arbeitet. Die Welt ist eben doch klein.
Der letzte Tag führte uns in den Suprem Court von Canada und in den französischen Teil hinüber, wo wir ein etwas langweiliges Museum über die Besiedlung der Provinz Canada besuchten. Wer mehr über das Rechtssytem des Landes erfahren möchte kann sich gerne im Internet schlau machen. Einzig zu dem Wappen möchte ich noch ein paar Worte verlieren.
Wie bei dem britischen Vorbild trägt der Schild die Landessymbole Englands (drei goldene Leoparden auf rotem Grund), Schottlands (einen roten Löwen auf goldenem Grund, umgeben von roten „Lilien-Doppelbalken“) und Irlands (goldene Harfe auf blauem Grund). Auch hier tragen ein Löwe (für England) und ein Einhorn (für Schottland) den Schild. Der Schild ist umgeben von einem Band, das die lateinische Aufschrift „desiderantes meliorem patriam“, trägt. Das bedeutet auf Deutsch „sie wünschen ein besseres Land“ oder „ein besseres Land wünschend“, oder „die, die sich ein besseres Land wünschen“ und ist das Motto des Order of Canada. Die beiden Wappenhalter tragen Flaggen den Union Jack und die Lilien der bourbonischenKönige Frankreichs.

Wappen von Canada
Unseren letzten Abend in Ottawa verbrachten wir mit Kiefer, einem jungen netten Mann, der sich mit Wörtern wie „tschechische Streichholzschächtelchen“ die Zunge zerbrechen durfte, während wir mit „vowel“ und „squirrel“ so unsere Probleme hatten. Jede Sprache hat eben so seine eigenen Raffinessen. Und so endet der Bericht über die schöne Hauptstadt Canadas.



Sonntag, 28. Dezember 2014
Less city - more nature
Nachdem Kingston nicht so unglaublich spektakulär ist, konnten wir das in einem Abend abhandeln. Die Innenstadt besteht fast nur aus Kirchen. Wir liefen durch eine Straße in der sich eine Kirche an die andere reihte. Doch leider sind sie alle verschlossen und so kann man sie nur von außen ansehen. Außerdem gibt es eine Universität, in die wir auch einen kurzen Blick warfen. Das aufregendste war dabei in einem komplett dunklen Saal und hinter der Bühne herumzulaufen ohne etwas zu sehen. Natürlich haben wir uns ziemlich erschrocken als ein Professor vorbei kam. Mit dem haben wir uns aber dann noch gut unterhalten. Geschichtlich gibt es über Kingston nur zu sagen, dass es die erste Hauptstadt der Provinz Canada war, als es noch britische Kolonie war. Danach hat die Hauptstadt immer wieder zwischen Toronto, Montreal und Quebec hin und her gewechselt bis schließlich Ottawa, erbaut und zur Hauptstadt ernannt wurde. Weit genug entfernt von der Grenze zu den USA, vor denen die Canadier große Angst hatten.
Was aber viel beeindruckender ist, sind die Thousand Islands, die sich dort sammeln, wo der Fluss in den See bei Kingston übergeht. Die haben wir angeguckt und sind mal wieder völlig illegal quer Feld ein gelaufen (unsere neue Lieblingsaktivität) .

Haus auf Thousand Islands

Thousand Islands

Natti im Baum

Fluss

Brücke zu den USA

Thousand Islands
Gegen Abend sind wir dann weitergefahren zur Upper Canada Village, was ein Museumsdorf ist. Im Winter wird das ganze Dorf mit Lichterketten geschmückt, es werden Weihnachtslieder gesungen und Bilder mit dem Weihnachtsmann gemacht. Da kam schon ein bisschen Weihnachtsstimmung auf, die ich davor ziemlich vermisst habe.

Upper Canada Village "Allight Night"
Zurück bei unserer Gastfamilie überraschten sie uns noch mit selbstgemachtem Cramble, einer Art Auflauf aus Früchten und Nüssen. Denn die Familie sind Farmer in der Stadt und haben ihren eigenen Laden. Ziemlich beeindruckend fand ich auch, dass sie kein einziges Möbelstück in ihrem Haus selbst gekauft haben, sondern alles geschenkt bekommen oder von der Straße geholt haben. Das hat man dann aber auch am Mangel eines Bettgestells gemerkt, denn geschlafen haben wir auf einer Matratze am Boden. Es war aber auch die erste und bisher einzige Familie die wusste was Advent ist und ihn auch gefeiert hat. Nicht im kommerziellen amerikanischen Stil sondern schön traditionell christlich.



Time for travelling
Nach dem kurzen Vorspiel in Thunderbay, begann am 17.12 meine große Reise durch Kanada und die USA. Somit verließ ich Waterloo endgültig und werde wohl so schnell nicht mehr dorthin zurück kommen. Am Vorabend habe ich mich bei einem gemütlichen Abend im WCRI basement (wo immer unsere Parties stattfanden) von meinen verbliebenen Freunden verabschiedet und mich dann auf den Weg nach Toronto gemacht. Dort traf ich Tony, der schon früher mit ein paar Freunden dort war. Tony ist derjenige mit dem ich nun bis zum 8.1. jeden Tag zusammen sein werde, denn wir reisen zusammen.
Nachdem wir unser Auto am Flughafen abgeholt haben, machten wir uns auf den Weg nach Kingston. Für mehr Details zur Autovermietung dürft ihr gerne den dazugehörigen Beitrag "Rent a car - in Canada" lesen. Für alle nicht interessierten, wollte ich das aber nicht hier reinpacken.

Couchsurfing:
Das heißt so viel wie, surfen auf anderer Leute Sofas. Natürlich surft man nicht wirklich sondern schläft, aber man versteht was gemeint ist. Couchsurfing ist also eine Gemeinschaft von Leuten, die über eine Internetplattform miteinander in Kontakt tritt. Man kann dort sein eigenes Sofa anbieten und Leute bei sich schlafen lassen, oder man fragt andere Leute ob man bei ihnen unterkommen kann. Das ganze ist kostenfrei und man kommt mit den Leuten vor Ort in Kontakt. Diese können einem dann was über die Gegend erzählen, oder sogar etwas zusammen unternehmen. Auch ist es super, wenn man selber keine Küche hat auf Reisen, ein warmes Abendessen zu bekommen, was einige ganz selbstverständlich anbieten.

Unsere erste Nacht haben wir dann gleich bei einer Familie mit vier Kindern im Alter von 0 bis 6 verbracht, die uns sofort gut mit Playmobil und Kinderbüchern beschäftigt haben. Zum Abend gab es selbstgemachte Pizza und Kohlsalat und jede Menge gute Tipps. Wir durften dann im Dachboden in einem richtigen Bett schlafen, wo die Kinder nicht hin durften, weil dort die Weihnachtsgeschenke aufbewahrt wurden. So waren wir jedenfalls dort vor den wilden Kleinen sicher. Die beste Aussage war aber von Chris, dem Vater: "Unser Grundstück ist leider nur zwei Hektar groß, was schon ziemlich klein ist". Naja, dass sind halt dann die kanadischen Dimensionen, in denen hier gedacht wird. Wir daheim haben sicher keine 20000m².
Da diese Familie leider nur eine Nacht für uns Zeit hatte, vermittelten sie uns netterweise an die Familie des Bruders der Mutter weiter, bei denen wir dann die nächsten zwei Nächte bleiben konnten.
Von dort aus erkundeten wir zuerst Edwards County, eine Insel vor Kingston, die den Nationalpark "Sandbanks beach" beheimatet. Hier ein paar Bilder davon, wir wir über riesige Sanddünen laufen.

Sanddünen auf Edwards County

Tony und ich
Früher befand sich hier eine Gletscher, der viel Sediment mit sich geführt hat. Als der wegtaute blieb viel Sand übrig und wurde von dem starken Wind zu Dünen aufgetürmt. Außerdem bildeten sich Sandbänke im Wasser, sodass große Seen im See entstanden. Von der einen Seite der Dünen schlugen wir uns quer Feld ein auf die andere Seite. Das war aber nur möglich, da das Moor zwischen den Dünen am Ufer zugefroren war und wir deshalb nicht einsanken. Spaß hat das total gemacht, ohne Plan einfach mal in eine Richtung loszulaufen, immer dem Rauschen der Wellen hinterher, die auf der anderen Seite ziemlich stark ans Ufer schlugen. Als wir dort waren hatten wir wirklich das Gefühl uns am Meer zu befinden, so windig war es. Nur der typische Geruch nach Salz hat gefehlt.

Natti im Moor

Wild im Sand
Eine interessante Entdeckung haben wir dann noch in Form eines toten Tieres am Strand gemacht. Es hatte sich wohl das Bein gebrochen und ist dann am Wasser gestorben. Da es so kalt war, ist es eingefroren und somit gar nicht verwest.
Dieser Ausflug war wirklich super schön. Das waren wohl die größten Dünen, die ich je gesehen habe.

Strand auf Edwards County



Rent a car - in Canada
Das willst du nicht! Und wenn du es doch nicht vermeiden kannst, dann versuche es niemals auf kanadischen Internetseiten! Es ist einfach der Horror. Erstens werden die Preise hier immer ohne Steuern angezeigt, zweitens ist der Preis im Internet niemals der Preis den man am Ende zahlen muss und drittens sagen dir die Leute direkt in der Filiale immer was anderes als im Internet steht.
Bist du dann auch noch keine 25 Jahre alt? Lass die Finger davon! Oder verbrenn dich. Das haben wir auch ein paar mal geschafft. Denn manche Autovermietungen geben dir gar kein Auto, oder du musst Underage fees bezahlen, die genauso teuer sind wie der Basistarif.
Bist du total verzweifelt, weil du nicht durchblickst was das billigste Angebot ist, oder du überhaupt gar nicht den richtigen Endpreis herausfinden kannst?
Vergiss es, geh nach Deutschland und freue dich an dem Verbraucherschutz dort. Schlussendlich haben wir nämlich dann wirklich über eine deutsche Internetseite gebucht (check24.de) und hatten wesentlich weniger Schwierigkeiten. Den genauen Endpreis wissen wir zwar immer noch nicht, aber jedenfalls ist es besser einschätzbar und der Name des Fahrers muss nicht zwingend mit dem Namen auf der Kreditkarte übereinstimmen. Was auch nervig sein kann, wenn man nur ein begrenztes Kreditlimit hat. Außerdem kann nur ich fahren, denn Tony ist 20 und somit nicht berechtigt ein Mietauto überhaupt nur anzugucken. Mindestalter ist 21, da habe ich gerade nochmal Glück gehabt. Jeder der dann auch noch über einen internationalen Führerschein nachdenkt - total sinnlos.
Den Papierwisch für 20 Euro kann man sich auch sparen, der europäische reicht vollkommen aus und ist auch optisch seriöser.

Trotz der vielen Schwierigkeiten haben wir aber schlussendlich ein Auto bekommen und fahren mit einem kleinen Kia durch die Gegend.



Montag, 22. Dezember 2014
Thunderbay - Impressionen

gefrorenes Graß

Ich am See

Sea Lion

vereiste Felsen

Natti, Marie, Tabea

Wasserfall

Wasserfall 2

Marie und Natti

Ich beim Schnee rutschen

Wasserfall 3

Alter Kamin

Marie und Tabea von hinten

Aussicht vom Gipfel



Montag, 1. Dezember 2014
Chicago - now completed
Vor gut zwei Wochen war ich in Chicago. Wir waren zu acht und mieteten uns zwei schöne Autos um Freitag Mitternacht loszufahren. Die Strecke nach Chicago sollte laut GoogleMaps nur 7 Stunden dauern, mit Grenzkontrolle und Schneefall ohne Wintereifen waren es allerdings ein paar mehr. Auch hatten wir leider nur vier Fahrer für die zwei Autos, demzufolge jeder mindestens vier Stunden fahren musste. Anschließend verbrachten wir Samstag, Sonntag und Montag Vormittag in Chicago um dann Dienstag morgen um halb 3 erschöpft und glücklich ins Bett zu fallen. Aber ich muss gestehen, dass die Rückfahrt nach drei Tagen ohne wirklichen Schlafes und mit Glatteis auf der Autobahn nicht so wirklich ein Spaß waren und ich mir in der letzten Stunde wirklich nichts sehnlicher gewünscht habe, als das Auto abzustellen und in Bett zu gehen. Die Fahrten waren immer so organisiert, dass jeder Fahrer einen Beifahrer hatte, der mit ihm wach blieb und ihn wach hielt. Sei es durch eine Interessante Unterhaltung über französische Politik (Danke Alex!) oder lautes Mitsingen der Lieder im Radio (Danke Mathilde!). So blieben wir also immer wach und munter und meisterten die Grenzkontrolle, vor der ich schon ein bisschen Respekt hatte. Dort zogen sie uns erst einmal raus, zwei Autos mit Franzosen, Spaniern, Deutschen und Indern, fallen dann doch irgendwie auf. Aber nachdem sie alle unsere Visa geprüft und Fingerabdrücke und Fotos gemacht hatten durften wir dann auch weiterfahren. Zurück nach Canada war dann wesentlich einfacher, nach der Frage ob wir Alkohol in den USA gekauft hätten (wesentlich billiger) durften wir unbehelligt passieren.
So, das war es jetzt erst mal zu der Fahrt, die für mich doch sehr beeindruckend war, denn es war wohl meine erste große Nachtfahrt, und hier kommt jetzt eine kleine Bildergeschichte von den Eindrücken aus Chicago.

Chicago River
Die Lebensader von Chicago. Das wahr wohl der Grund für die Ansiedelung vieler Bauern rund um Chicago und das schnelle Wachstum der Stadt.

Alexander und Ich.
Er ist ein Franzose aus der Nähe von Verseille und war noch niemals in dem Schloss. Da musste ich feststellen, dass ich auch noch niemals in Schloss Neuschwanstein war, was doch nicht allzu weit von München entfernt ist. Mal sehen ob wir uns gegenseitig besuchen werden und dann endlich mal die Turisachen in der Umgebung abklappern.

Adams Street über den Chicago River
Bei diesem Bild musste ich an meinen lieben Opa denken, der doch so viele Brücken gebaut hat. Und auch wenn dies keine wirklich große Brücke ist, immerhin ist es am Wasser. Und auch das verbinde ich sehr mit ihm.

Bettler in Chicago
Davon gibt es in der Stadt leider ziemlich viele. Anders als in Canada hat die USA ja kein Sozialsystem, sodass man häufig um Geld gebeten wird. Auch ändert sich die Sprache der Beschilderung in Läden und auf der Straße von Englisch/Französisch in Canada zu Englisch/Spanisch in den USA.

Adrian, Mathilde und Felix
Adrian ist aus Spanien und seine Augen sind so empfindlich gegen die Sonne, dass er sogar im kalten Chicago eine Sonnenbrille trägt. Mathilde ist so ein liebes Mädchen, sogar wenn wir Spiele spielen, bei denen es darum geht zu lügen schafft sie es immer die Wahrheit zu sagen. Sie kommt aus Frankreich/Toulouse. Felix ist aus Deutschland und zwar aus dem gleichen Ort Lörrach im Drei-Länder-Eck wie Desi.

Willis Tower
Der drittgrößte Turm in den Vereinigten Staaten von Amerika. Aber immer noch niedriger als der CN-Tower in Toronto.
In der Warteschlange für den Aufzug hinauf faltete Felix einen Papierflieger. Daraufhin versuchte ein kleiner Junge ihm das nachzumachen, bekam es aber nicht richtig hin. Dies endete dann in einer Bastelstunde für den kleinen Jungen, gehalten von Felix.

Aussicht auf Chicago bei Tag.
Nachdem Chicago nach einen großen Brand fast vollkommen zerstört war und sehr viele Leute auf einem Fleck waren, bekam die Stadt die Chance auf einen Neuanfang. So bildete sich ein Viertel mit vielen architektonisch interessanten Wolkenkratzern, ohne dabei andere Dinge zu verdrängen.

Highway in Chicago.
Viele Leute auf einem Fleck brauchen nicht nur große Häuser, sondern auch große Straßen. Zum Teil sind die hier sechsspurig und ich bin ganz schön froh, dass ich dort nicht fahren musste.
Auf der Fahrt nach Chicago war unser Auto das zweite, d.h. das andere Auto hat geführt. Irgendwann musste einer unserer Insassen aber leider dringen für kleine Köngistiger. Das mit Hilfe von Lichthupe und Blinker zu kommunizieren ist uns aber leider nicht gelungen und so haben wir das führende Auto leider verloren. Das hatte dann zu Folge das wir in Chicago zu früh vom Highway abgefahren sind und dann die Möglichkeit hatten durch little Italy zu fahren und die Stadt mit dem Auto anzusehen. Unser Hostel haben wir aber trotzdem nur mit Nachfragen gefunden. So bin ich also um die Highways in Chicago gut herum gekommen.

Felix und ich auf dem Willis-Tower
Da ich mir immer nicht so ganz sicher bin, ob ihr mehr von der Stadt oder von den Leuten sehen wollt und ich viele Bilder von Häusern einfügen werde, kommt hier jetzt einfach nochmal ein Foto von zwei Menschen.

Und unsere Füße auf dem Willis-Tower
Da haben wir lange für geübt, das so schön in sternform hinzubekommen. Andere Formen waren auch in der Diskussion, die aber mangels ausreichender Beweglichkeit ausgeschieden sind.

Verbotsschild
Zurück auf den Boden der Tatsachen brachte und nicht nur der Fahrstuhl, sondern auch dieses Verbotsschild, was man öfters an Läden in Chicago sehen kann. Ach ja, wir sind ja in den USA! Da ist Canada doch um einiges angenehmer. Keine Waffen, freundliche Polizisten, noch freundlichere Grenzkontrollen. Was will man mehr?

Öffentlicher Nahverkehr
Das die Einwohner von Chicago keine Lust hatten ihre schönen Straßen noch einmal aufzureisen kann man deutlich sehen, wenn man einen Blick auf die Metro wirft. Diese verläuft nämlich einfach über der Straße auf riesigen Metallgerüsten. Leider sind wir nie mit einer gefahren, sondern haben den wesentlich weiter verbreiteten Bus, oder unsere leistungsstarken Füße genutzt.
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Chicago-Loop:
Mit The Loop bezeichnen Anwohner den Downtown-Bezirk Chicagos. Es ist nach Midtown Manhattan der zweitgrößte Geschäftsbezirk in den Vereinigten Staaten. Im Westen grenzt er an den Chicago River, im Osten an den Michigansee und im Süden an die Roosevelt Road. Aus Platzmangel wurden immer mehr hohe Gebäude errichtet. Das Home Insurance Building gilt als einer der ersten Wolkenkratzer. Der Willis Tower (vormals Sears Tower) war von 1974 bis 2013 das höchste Gebäude der USA und ist nach wie vor das höchste der Stadt.
- Wikipedia
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Chicago Board of Trade
Auf dem Dach dieses imposanten Hochhauses steht eine Statue, die die Göttin der Landwirtschaft "Ceres" darstellt. Hier wird also mit dem Essen anderer gehandelt...

Monadnock
Dieses Haus zeigt die architektonische Besonderheit, als Sockel ein Rechteck zu haben, auf das der Rest des Hauses fließend in einem Bogen aufsetzt. Man kann das auf dem Bild vielleicht erahnen.

Flamingo
Dieser übergroße, farbenfrohe Vogel stellt einen Kontrast zu den quaderförmigen, schwarzen Finanzgebäuden dar, die ihn einkreisen.

gebogenes Haus
Und nochmal dieser für Chicago besondere architektonische Trick. Das Haus scheint in den Boden zu fließen. Man kann es sehen, wenn man auf die Fenster an der Seite achtet, die zum Boden hin immer größer werden. Das heißt, die Seitenwand wird immer breiter, wodurch eine gebogene Front entsteht. Jaja, ich werde noch zum Kenner ;)

Kunst
Und hier beginnt der Hidepark. Begrüßt wird man von einem etwas platt gedrücktem Kopf, der nur von einem bestimmten Blickwinkel aus normal aussieht.

The Bean
Der Hidepark ist einer von den um die 70 Parks in Chicago. Ursprünglich als Kunstausstellung geplant, ist er einfach so geblieben und beinhaltet die Hauptattraktion Chicagos - The Bean.

Adrian und ich verdoppelt
Wie alle anderen Touristen auch, mussten wir natürlich Spiegelbilder mit der übergroßen Bohne machen. Adrian hat sich schon vorher darüber lustig gemacht, wie einfallsreich das doch wäre. Als wir dann da waren konnte er aber auch nicht mehr nein zu einem Foto sagen. Wenn man schon mal da ist.

Konzerthalle im Hidepark
Diese Halle bietet Platz für neue Kunst zwischen den alteingesessenen und berühmten Skulpturen im Park. Laut Reiseführer sollen die Sommerkonzerte atemberaubend sein, denen man auf der Wiese unter freiem Himmel sitzend beiwohnen kann. Wir haben hier aber eher Minusgrade erlebt.

Publikumswiese der Konzerthalle
Ich war nicht die einzige die zwei Tage vor der Fahrt noch in die Einkaufmall gelaufen ist um Winterschuhe zu kaufen. Es war wirklich unglaublich kalt in Chicago, wir haben viel gefroren und unsere Füße immer wieder durch ausreichend langes Gehen wieder aufgetaut.
Chicago ist außerdem berühmt für seinen schneidenden Wind, den wir hier auch ausgiebig genießen konnten.

Unser Badass Felix
Sometimes we should not care to much about what is forbidden or not. I wish you all the best.
Felix ist deutsch, aber wir haben es irgendwie zustande gebracht uns immer auf Englisch zu unterhalten. Was super toll ist, denn was ich nicht verstehen kann ist wenn man im Ausland ist, und zu faul ist sein Englisch zu verbessern indem man einfach ganz viel übt und spricht.
Als ich das erste mal in Toronto war mit einer Gruppe Canadiern (siehe Nuit Blanche), war ich teilweise nicht in der Lage an komplizierteren Gesprächen teilzunehmen. Nach unseren langen Unterhaltungen auf langen Wegen durch Chicago, möchte ich meinen diesem Manko etwas entgegen setzten zu können.

Gruppenselfi
Man bringe acht Leute auf ein Selfi mitten in der Nacht auf den Straßen von Chicago.

Natti bei Nacht
Und diese Bild ist ganz speziell für Thomas, weil ich ihm immer noch keine Mail geschickt habe. Ich hoffe es gefällt dir :)

Tiffany-Decke
Unser weg auf der Chicago-Loop führt uns noch an einer Einkaufsmeile vorbei, deren Decke von Tiffany ist. Ein bisschen kitschig ist das ja schon, aber man muss alles einmal gesehen haben.

Picasso
Chicago hat auch viel Kunst zu bieten. Leider hatten wir keine Zeit für mehr Museen, aber auf der Straße steht auch ab und zu was rum. Hier also ein Picasso von 1967. Der war im Übrigen gerade etwas verdeckt von Hütten eines Weihnachtsmarktes, auf dem es ganz französische Crepes und Glühwein gab.

noch mehr Kunst

baptist church
Dies ist die erste Kirche, die ich sehe, die aus einem Hochhaus besteht, dessen Spitze wie ein Kirchturm aussieht. Es handelt sich hierbei um eine baptistische Kirche, in der wir sogar chinesische Schriftzeichen in den Mosaikfenstern fanden.
Kirchen im Allgemeinen gehen zwischen den vielen Hochhäusern eher unter. Oder sie stechen gerade heraus, weil sie im Baustil so verschiedenen von den modernen Fasaden sind. Das mit dem höchsten Gebäude der Stadt ist der Kirchturm ist hier aber auf jeden Fall nicht mehr anwendbar.

Chicago Theater
Kurz entschlossen kauften Nikolas, Felix und ich Karten für eine Show im Chicago Theater. An diesem Abend trat gerade eine Cover-Band der Beatles auf und spielte das "Weiße Album" aus den späten Tagen der Band, welches größtenteils auf einem Meditationstrip in Indien entstand. Zwei drei Liedern hat man das auch angemerkt, aber die Band war toll und die letzten zwei Lieder haben wir sogar getanzt.

Chicago Theater von innen
Der Hauptgrund für uns in das Theater zu gehen war eigentlich die Innenausstattung. Aber Livemusik ist natürlich auch super toll.
Und das war dann auch schon das letzte Bild vom Samstag. Es waren einfach viel zu viele Eindrücke, und es folgen noch mehr.

Es folgt der zweite Tag:

deutsche Kirche
Auf diese schöne Kirche sind wir nur durch Zufall gestoßen. Da läuft man so durch die Straßen von Chicago, sieht ein großes rotes Haus und beschließt spontan mal hineinzugucken. Drinnen nahmen uns sofort eine ältere Dame und ein älterer Herr in Empfang, die sich sichtlich Mühe gaben uns alles über die Kirche und ihre Geschichte zu erzählen. Als sie dann auch noch hörten, dass einige von uns aus Deutschland kamen, gab es kein Halten mehr. Begeistert erzählten sie davon, wie das Viertel um die Kirche einst eine deutsche Siedlung war. Als Chicago dann von der großen Feuersbrunst heimgesucht wurde brannte alles außer der Kirche ab. Allerdings fielen die großen tönernen Glocken vom Turm und schmolzen in den Flammen dahin. Der Kirchenschatz, viele Bücher und Gewänder wurden im Kirchgarten vergraben, überlebten das Feuer aber trotzdem nicht. Als die Alten uns von dem Wiederaufbau der Kirche erzählten wurde auch besonders der deutsche Fleiß hervorgehoben mit dem die Anwohner kräftig mit anfassten. Die großen Mosaikfenster wurden alle in Deutschland gefertigt und entworfen und so ist es alles in allem ein wunderschönes Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. Denn heute spricht hier keiner mehr unsere Sprache.


Baum im Schnee
Nach unserem kleinen Abstecher zu der Kirche ging es wieder auf geplanter Strecke weiter. Im Vorfeld hatten sich nämlich einige aus unserer Gruppe gut über alle Sehenswürdigkeiten Informiert und einen ausgeklügelten Plan erstellt, nach dem man alles Wichtige in den zwei ein halb Tagen die wir hatten, schaffen konnte. Unsere nächste Station war also der Lincoln Park.


verschneiter Strand
Besonders beeindruckend an dem Park ist der anschließende Strand, der wie alles an diesem Tag eingeschneit war. Viele Wortspiele wurden mit Beach und Bitch und lieing und laying gemacht. Entstanden ist das wohl aus dem etwas anderen Akzent der Franzosen, die den Strand eben wie die weibliche Hündin aussprachen, woraus eine Diskussion über „lieing Bitches laying on the beach“ entbrannte.


Lincoln Statue
Hier nun der Namensvetter des schönen Parks in seiner vollen Pracht. Manchen vielleicht aus dem Geschichtsunterricht oder dem sehr zu empfehlenden Film „Lincoln“ bekannt.


– Alex, Matilde und Adrian mit Kürbissen
Die lieben Amerikaner haben es mal wieder übertrieben mit großer, weiter, schneller. Dieses Motto lässt sich augenscheinlich auch auf Halloweendekoration anwenden und so durften wir überdimensionale Kürbisse bestaunen und uns einen Moment auf ihnen ausruhen.


Christbaum
Und damit es nicht bei der Halloweendekoration bleibt, hier noch ein Bild eines Weihnachtsbaumes, der auch nicht groß genug sein konnte. Das ganze besteht natürlich nach nordamerikanischem Brauch aus Plastik und füllt vier Stockwerke eines Einkaufszentrums. Allerdings muss man sich hier schon glücklich schätzen, wenn der sogenannte Weihnachtsbaum auch Baumform hat und nicht nur aus einem kegelförmigen, zeltartigen Gebilde aus Lichterketten besteht. Wie ich unsere schöne Weihnachtstanne vermisse!


– Alex B., Felix, Natti, Nicolas, Ayush, Adrian, Matilde, Alex C.
Hier kann man nun unsere gesamte Gruppe bestaunen. Alex, Alex, Nicolas und Matilde kommen aus Frankreich, Ayush aus Indien, Adrian ist Spanier und Felix und ich stellen die deutsche Delegation dar. Diese Zusammenstellung war einfach nur super gut und hat das Wochenende zu einem der besten bisher gemacht. Denn wenn die Leute gut miteinander klarkommen und alle irgendwie zusammenpassen dann ist die Stimmung auch dementsprechend. Ich habe mich einfach nur gut aufgehoben gefühlt und jeder Einzelne in unserer Gruppe hatte etwas Außergewöhnliches an sich. Und frei nach dem Motto „Man trifft sich immer zweimal im Leben“ hoffe ich sie alle früher oder später mal wiederzusehen.


Matilde, Alex, Natti, Felix
Soviel zur guten Stimmung :)


Matilde und ich
Ganz viel Zeit an diesem Tag haben wir auch im Zoo von Chicago verbracht, denn im Affenhaus war es warm. Dort haben wir unser Französisch dank Matilde wieder etwas auffrischen können und wissen nun was "Ich habe Hunger" und "Lasst uns weitergehen" auf französisch heißt. Im Gegenzug haben wir natürlich auch etwas Deutsch in den allgemeinen Wissensschatz der Gruppe eingebracht, wobei "Ach du Schande" am beliebtesten war.


Adrian im Disneyladen
Schließlich waren wir noch in einem riesigen Disneyladen, den man mehr oder minder auch als Sehenswürdigkeit zählen kann. Dort konnte man nämlich wirklich alles kaufen was das Kinder-, oder Erwachsenenherz (siehe Bild) begehrt. Seit diesem Tag wird Adrian häufig auch Chubaka genannt. Die Ähnlichkeit ist dann doch verblüffend.


Felix und ich auf dem Hancock-Tower


Aussicht vom Hancock-Tower
Die war wohl mit Abstand die beste Aussicht von einem Turm in der letzten Zeit. Die Lichter der Stadt waren wirklich beeindruckend. Besonders gut konnte man dann auch die Schachbrettmuster-artige Planung der Stadt sehen, denn die großen Straßen verlaufen alle parallel oder im rechten Winkel zu einander, was eine Orientierung in den amerikanischen Städten extrem einfach macht.


Gruppenbild
Was für ein Denkmal das nun genau ist habe ich in der Hitze des Gefechtes vergessen. Die gesamte Aufmerksamkeit der Gruppe galt nämlich der Aufgabe ein Bild mit Selbstauslöser zu schießen und dabei noch eine schöne Pose hinzubekommen. Das Ergebnis könnt ihr hier bestaunen ;)


Botanikausstellung
Eine weitere Station auf unserem Weg durch die dunkle Stadt war diese botanische Ausstellung. Leider war sie schon geschlossen und als wir sie trotzdem anguckten, wurden wir hinausgeleitet. Das ganze endete dann damit, dass eine müde und hungrige Gruppe in einer dunklen Mall saß und sich überlegte wie man am schnellsten an die für Chicago so berühmte Deep Dish Pizza kommen könnte.


Deep Dish Pizza
Wie ihr hier sehen könnt, haben wir es dann nach einer etwas längeren Busfahrt noch geschafft ein Restaurant zu finden, in dem man nicht eine Stunde auf einen Sitzplatz warten musste. Wir bestellten also zwei Pizzen für acht Leute, was reichlich war. Ich persönlich habe nach einem Stück Pizza schon aufgegeben, während alle anderen zwei Stücke schafften. Mehr ist dann aber auch wirklich nicht möglich, denn die Pizza besteht aus 90 Prozent Käse und ist bestimmt drei Zentimeter dick. Lecker war es aber allemal.


Chicago Bulls Stadion
Hier spielen die Chicago Bulls also Basketball. Was aber einen viel deutlicheren Eindruck hinterlassen hat, waren die Wetterverhältnisse. Auf dem Weg zu dem Stadion war es schon ziemlich kalt und wir alle haben gefroren. Doch um das Stadion zu sehen musste man eine kleine Anhöhe hinauflaufen. Oben angekommen war der Wind so stark, dass man aufpassen musste nicht umgeweht zu werden. Nach einem schnellen Foto haben wir uns am Fuße der Steigung sehr schnell wiedergefunden und in einen Kreis zusammengestellt. So zu laufen ist allerdings etwas unpraktisch, da immer einer mit dem Gesicht nach außen im Kreis stehen muss, um Kollisionen zu vermeiden, was dazu geführt hat, dass wir diese Formation bald wieder aufgaben und uns auf den Nachhauseweg machten.

Vom Montag, dem letzen Tag unseres kleinen Ausfluges gibt es leider keine Fotos,. Wir haben aber das technische Museum besucht und Chicago Hotdogs gegessen. Diese unterscheiden sich von normalen Hotdogs nur dadurch, dass anstelle von Ketchup Senf genommen wird.

Die Heimfahrt war dann wieder relativ unspektakulär, hat aber trotzdem relativ lange gedauert, weil es angefangen hat zu schneien und die Straßen verschneit waren. Wir mit unserem Auto ohne Winterreifen sind aber trotzdem auf der linken Spur an den LKWs vorbeigezogen, um dann schnellstmöglich wieder auf die etwas besser befahrbare rechte Spur zu wechseln. Als wir dann um drei Uhr in der Nacht in Waterloo ankamen, war ich wirklich froh nicht mehr Auto fahren zu müssen und die nächste Woche den nicht gehabten Schlaf des Wochenendes nachzuholen.



Sonntag, 30. November 2014
Toronto - you always meet twice
Das setting ist schon wieder in Toronto, eine Stadt, die dank ihrere Nähe zu Waterloo oft besucht wird und aus der viele unserer Studenten kommen. Am Wochenende ist deswegen der Bus dorthin immer schön voll und man steckt in der Rushhour fest. Warum ich mir das aber noch ein zweites mal angetan habe, liegt wohl daran, dass nachdem ich Toronto bei Nacht nun schon sehr gut kenne, ich es auch nochmal bei Tag sehen wollte.

Desi, Alexander, Jaguar, Natalie
Aber der Hauptgrund war natürlich der Besuch von meinem Cousin Alexander. Den habe ich erst vor einem halben Jahr auf der Diamanthochzeit meiner Großeltern kennengelernt. Dabei haben wir festgestellt, dass er ein Praktikum im nicht all zu weit entfernten Washington macht und kurzerhand beschlossen uns gegenseitig zu besuchen. Und um das Wochenende noch wichtiger zu machen hatte Desi auch noch Besuch, Jaguar. Den hatte sie wohl vor fünf Jahren auf einem Schüleraustausch nach Alaska kennengelernt und da er nun in Bosten studiert liegt konnte er sie in Toronto besuchen kommen. So waren wir also eine Gruppe von vier jungen Leuten, die ein Wochenende lang eine wunderschöne Stadt unsicher machten.
Übernachtet haben wir in einem ganz netten Hostel, was auch eine Bar im Keller hatte, in der es abends Livemusik (leider nicht mein Geschmack) und morgens Frühstück gab.

Toronto bei Nacht
Desi und ich waren schon am Freitagabend in Toronto und haben ein bisschen das Nachtleben getestet, um später Jay in Empfang zu nehmen. Alex haben wir dann noch am Samstag früh eingesammelt und dann gleich in die Turistenecke schlechthin gestartet. Zuerst ging es auf einen großen Markt der auf zwei alte Markthallen verteilt war. Leider konnten wir nichts von den Leckereien mit nach Waterloo bringen, da wir keinen Kühlschrank zur Verfügung hatten, aber frische Bretzen! zu kaufen konnten wir uns dann doch nicht verkneifen. Danach ging es weiter in den Distilleriedistirct wo wir dann aber doch kein Bier oder ähnliches sondern eher eine heiße Schokolade zum Aufwärmen getrunken haben. In der kleinen Schokolaterie konnte man sogar zusehen wie die Schokolade hergestellt wurde.

Desi und ich
Asiatische Tradition findet man überall auf der Welt. Nicht nur an der Tierparkbrücke in München, sondern auch im Distilleriedistirct in Toronto. Für alle die es nicht kennen, man nehme ein Schloss, schreibe die Namen von sich und seinem Partner darauf, befestige es an einem Brückengeländer (wahlweise auf alles andere) und schmeiße den Schlüssel in den darunter fließenden Fluss.
Da wir im Internet keine, oder nur noch viel zu teure Karten für das Hockeyspiel Toronto Maple Leafs vs New York Rangers kaufen konnten, sind wir einfach in das Rogerscenter gelaufen und haben gefragt ob es noch Karten gibt. Die gute Dame am Schalter hat uns dann auch gleich vier Plätze nebeneinander rausgesucht, doch leider waren die dann vergriffen als wir zum Bezahlvorgang gehen wollten. Dann nach einigem Hin-und-Her gab es schließlich noch jeweils zwei Plätze die hintereinander versetzt waren und die wir dann kurzentschlossen gleich nahmen. Das Problem war dann nur leider das Bezahlen. Denn deutsche Kreditkarten sind in Canada immer ein Risiko. Manchmal funktionieren sie, manchmal wird das gesamte System lahm gelegt und manchmal bekommt man auch am Geldautomaten von bestimmten Banken kein Geld. Da wir aber leider drei deutsche Kreditkarten hatten, von der nur eine funktionierte, die aber schon ziemlich am Limit war, baten wir die Verkäuferin uns die Karten zu reservieren. Das tat sie dann auch und räumte und eine halbe Stunde ein um Bargeld zu holen. Da wir mit vielen Banken in Toronto schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, liefen wir also auf der Suche nach einer passenden Bank durch die Stadt. Letztendlich fanden wir dann sogar einen Automaten der sich unser erbarmte und Geld hergab. So kamen wir also noch rechtzeitig zurück und erwarben für jeweils 90CAD vier Karten, was wirklich billig ist für ein Spiel der Maple Leafs. Das war dann aber auch ein unglaubliches Erlebnis. Das Spiel begann mit einer tollen Lichtshow, mit den Logos der beiden Teams, es wurden die Flaggen hereingetragen und die Nationalhymnen beider Ländern von einem Opernsänger mit viel Pathos vorgetragen, das war wunderschön.

Rememberance Day Zeremonie im Rogers-Center
Da Remembrance Day war, an dem die Canadier den gefallenen Soldaten ab dem ersten Weltkrieg gedenken, gab es eine Zeremonie bei der einige Kriegsveteranen auf das Eis kamen und einzeln vorgestellt wurden. Natürlich wurde auch die Ode of Rememberance vorgetragen. Die letzte Liedzeile war schon seid einer Woche auf den Bussen angezeigt worden und viele Studenten und Professoren trugen eine rote Mohnblüte als Zeichen des Gedächtnis an der Brust.
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Ode of Rememberance

They went with songs to the battle, they were young.
Straight of limb, true of eye, steady and aglow.
They were staunch to the end against odds uncounted,
They fell with their faces to the foe.

They shall grow not old, as we that are left grow old:
Age shall not weary them, nor the years condemn.
At the going down of the sun and in the morning,
We will remember them.

They mingle not with their laughing comrades again;
They sit no more at familiar tables of home;
They have no lot in our labour of the day-time;
They sleep beyond England's foam

Lest we forget
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Das Spiel an sich war super spannend. Die New York Rangers schossen sofort in den ersten zwei Minuten ein Tor und gingen so sehr früh in Führung. Noch zweimal wechselte die Führung zwischen den zwei Mannschaften hin und her und ich zitterte immer mit den Maple Leafs mit. Schlussendlich gewannen sie dann und überlebten auch die Schlussphase, in der die Mannschaft mit weniger Toren den Torhüter gegen einen zusätzlichen Feldspieler einwechselt um einen Vorteil herauszuarbeiten. Das die Leafs gewonnen haben ist eher ungewöhnlich, aber uns hat es einen glücklichen Abend beschert, den wir in der Bar des Hostels ausklingen ließen. Wir waren aber alle sehr geschafft von dem vielen Laufen und den Unmengen von Eindrücken, und Alex schlief sogar fast am Tisch ein.
Der nächste Tag sollte aber noch viel mehr tolle Dinge bringen. Den Vormittag über verbrachten wir größtenteils damit durch die verschiedenen Viertel von Toronto zu laufen.

Toronto Art Gallery (Alt vs. Neu)


Jay im Queenspark


Zwischen Queenspark und Skyscrapers
Unser Weg führte uns vorbei an dem Queenspark wo die Queen bei ihren Aufenthalten im weit entfernten Canada immer durchgefahren ist und der City Hall von Toronto. Den mittäglichen Hunger stillten wir auf dem CN-Tower bei einem Drei-Gänge-Menue und ließen es uns richtig gut gehen. Gutes Essen in Canada zu bekommen ist nicht ganz einfach. Meistens besteht es aus Burger, Poutine oder Fastfood und so war das Essen auf dem Turm ein einziger Gaumenschmaus.

Ausblick vom CN-Tower
Das Restaurant befindet sich noch ein mal eine Etage höher als die normale Besucherplattform und die Tische bewegen sich langsam einmal um den Turm herum, sodass man innerhalb von 70 Minuten die Stadt von jeder Seite gesehen hat. Die Aussicht war unglaublich toll und es war wesentlich entspannter als die Etage darunter, auf die wir hinterher noch einen kurzen Blick warfen.

CN-Tower
Gegen Abend brachten wir schließlich Alexander zum Bus in Richtung Washington und beschlossen noch selbst noch schnell einen Abstecher zum Harfen zu machen, um dann selber den zurück nach Waterloo zu fahren.
So ging ein ereignisreiches Wochenende zu ende, mit Menschen, die zwar nicht immer einer Meinung sind, was Verhaltensweisen angeht, aber jeder für sich etwas besonderes ist.
Jeder sollte die Welt so wahrnehmen dürfen wie er das gerne möchte, denn oft bringt das eine neue Komponente in die eigenen Betrachtungen. Was wäre das Leben wenn sich jeder gleich verhalten würde.

Hafenbeleuchtung

Und hier jetzt noch auf Bestellung das größere Bild von Alex und mir, was leider ein bisschen unscharf ist und deswegen zuerst nicht in den Blog sollte. Gruß an meine Eltern.